Leserbriefe

Fadenscheinige Argumentation

Florian Kiebel, Wendlingen. Zum Leserbrief „Endlich stehen die Menschen auf“ vom 9. Februar. Herr Ackermann hat ein neues Thema gefunden: die Dieseldemonstrationen. Zwar hat sich ein AfD-Stadtrat wieder aus den Organisationsstrukturen der Demonstrationen zurückgezogen und AfD-Menschen decken die Parteilogos ab, die Ausrichtung bleibt jedoch gleich. Ebenfalls ist der Rückgriff auf die 100 Lungenfachärzte aus Deutschland doch eher schwach, ist der ursprüngliche Verfasser doch früher bei Daimler als Motorenentwickler beschäftigt gewesen (Quelle: Lobby Control).

Was am letzten Leserbrief aber doch sehr interessant war, war Herrn Ackermanns Statement zum Demokratieverständnis seiner Gegner, weshalb ich hierauf noch mal gesondert eingehen will. Meinungsfreiheit bedeutet, dass ein Mensch seine Meinung frei äußern darf, ohne hierfür staatlich belangt zu werden, mit gewissen Einschränkungen wie bei übler Nachrede, Volksverhetzung, Beleidigung . . .  Meinungsfreiheit bedeutet keinesfalls, dass eine Meinung unwidersprochen bleiben muss. Ganz im Gegenteil, Meinungsfreiheit beinhaltet sogar, dass Meinungen thematisiert und dabei kritisiert werden dürfen. Herr Ackermann wertet die Reaktionen anderer als „persönliche Angriffe“ und zweifelt an deren Demokratieverständnis. Währenddessen feiert er Aussagen wie „grüne Pest“, welche eine Partei, die in 14 von 16 Landesparlamenten (beziehungsweise Abgeordnetenhäusern) und dabei in acht Landesregierungen sitzt, auf das Härteste diskreditiert. Auch wenn man die Leserbriefe der letzten Monate durchblättert, wurden die Grünen immer wieder von Herrn Ackermann auf eine Art angegangen, welche seine Kritik am Demokratieverständnis anderer doch irgendwie fadenscheinig wirken lässt. In diesem Sinne: Grüße von einer roten Wespe!

Zur Startseite