Leserbriefe

Einseitige Sichtweise

Kuno Giesel, Nürtingen. Zum Leserbrief „Der Schilderwald“ vom 9. Juli. Immer wieder das Gleiche: Es sind nur die Autofahrer alleine schuld. Niemals die Radfahrer, welche zum Teil gedankenlos und/oder mit unangepasster Geschwindigkeit unterwegs sind. Ich habe schon in der frühen Jugend gelernt, dass man als Fußgänger oder Radfahrer auch auf die Autos achten soll und Blickkontakt aufnimmt, ob der Autofahrer einen auch gesehen hat, bevor man zum Beispiel eine Straße überquert. Immer wieder sehe ich Fußgänger, welche ohne zu schauen einfach über die Straße laufen: Die Autofahrer müssen ja aufpassen. Und oft beobachte ich auch Radfahrer, welche zunächst neben dem Radweg auf der Straße fahren, vor Kreuzungen mit roter Ampel dann kurz auf den Radweg oder auch Fußgängerweg ausweichen, weil da gerade Grün ist, und dann wieder den „gefährlichen“ Radweg verlassen und die Autofahrer fast schon zu langsamerem Fahren nötigen. Wann werden endlich Führerscheinpflicht und Kennzeichen für Radfahrer eingeführt?

Bei einem längeren Aufenthalt in Düsseldorf konnte ich an einer längeren Straße am Rhein entlang fast täglich Radfahrer beobachten, welche grundsätzlich lieber auf der Straße fuhren als auf einem direkt neben der Straße geführten, reinen Radweg in gutem Zustand. Es sollte vielleicht noch erwähnt werden, dass neben dem anschließenden Grünstreifen ein paar Meter weiter ein zusätzlicher, kombinierter Rad- und Fußgängerweg war, der natürlich auch gemieden wurde. Seit dieser Beobachtung ist bei mir das Ansehen und das Verständnis besonders für die Gruppe der Rennradfahrer gesunken.

Es ist mir auch unverständlich, weshalb es für Sportfahrräder (unter neun Kilogramm?) immer noch eine Befreiung von Sicherheitseinrichtungen (Lampen, Reflektoren, Klingel) gibt. In der heutigen Zeit mit der heutigen Technik nicht nachvollziehbar.

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