Leserbriefe

Ehrensold für Christian Wulff

Lydia Hofstadt, Erkenbrechtsweiler. Es erstaunt einen, dass manche Mitbürger an den Verzicht des Ehrensolds von Herrn Wulff glaubten. Von einem Mann mit einer derartigen Schnorrer-Mentalität kann das doch nicht erwartet werden. Dass er aber jetzt auch noch Ansprüche auf ein Büro samt entsprechendem Personal und eine Staatskarosse mit Fahrer stellt, schlägt dem Fass den Boden aus. Man kann es auch nicht nachvollziehen, dass er mit dem großen Zapfenstreich verabschiedet wird, wobei er sich nicht nur drei, wie üblich, sondern vier Musikstücke wünscht. Ihm fehlt nicht nur ein Gespür für das, was man als erster Mann im Staat tun kann und darf, sondern auch jegliches Schamgefühl. Was hat er denn geleistet in den knapp zwei Jahren seiner Amtszeit? Er musste mit Gattin nur repräsentieren und das, was sein großer Mitarbeiter-Stab erarbeitet hatte, vortragen.

Er war eine Fehlbesetzung und was ich nicht verstehe, dass man sein Vorleben in der Zeit als Ministerpräsident nicht durchleuchtet hatte. Als ich mich einst bei einer Bank beworben hatte, musste ich Referenzen stellen sowie einen Test ablegen. Das ist beim ersten Mann im Staat wohl nicht erforderlich. Maßlos habe ich mich über seinen umstrittenen Kredit für den Hauskauf geärgert. Bei dem ganz normalen Steuerzahler sind die seit dem 1. Januar 2008 geänderten Lohnsteuerrichtlinien für zinsverbilligte Darlehen, die 2600 Euro übersteigen, als geldwerte Vorteile anzurechnen und zu versteuern. Da wäre es gut zu wissen, wie es sich bei den Politikern verhält. Sein Kredit von den Eheleuten Gerkes mit dem ganzen Drumherum hat auch ein „Gschmäckle“ und war nicht koscher. Wenn das Geld damals wirklich von Frau Gerkes von einem Schweizer Konto stammte, ein Schelm, der dabei an Geldwäsche denkt.

Wenn man die Reihe unserer bisherigen Bundespräsidenten samt deren Frauen durchgeht, ist doch sichtbar, dass er nie an das Format dieser Herren heranreichte. Ich bin ganz klar gegen die Bezahlung des Ehrensoldes und die zur Verfügungstellung von Büro, Auto und Personal. So kann und darf man nicht mit unseren Steuergeldern umgehen.

Zur Startseite