Jochen Findeisen, Schlaitdorf. Zum Artikel „Nürtinger Grüne setzen weiter auf Uschi Eid“ vom 10. Juli. Dass die abermals zur Bundestagskandidatin für den Wahlkreis Kirchheim/Nürtingen gewählte Dr. Uschi Eid (Bündnis 90/Die Grünen) auf die Partei Die Linke nicht gut zu sprechen ist, kann nachvollzogen werden. Schließlich sind in dieser Partei nicht wenige ehemalige Mitglieder und Sympathisanten der Grünen zu finden, die irgendwann dieser Partei den Rücken gekehrt haben.
In der rot-grünen Koalition unter Kanzler Schröder haben die Grünen für die Hartz-Gesetze gestimmt, die Arbeitsgesetze zum Nachteil der Arbeitnehmer veränderten, Niedriglöhne ermöglichten, was unter anderem dazu führte, dass heute allein in Baden-Württemberg 313 000 Kinder in Armut leben. Sie haben neoliberale Ideologen unterstützt und damit für das größte Rentenkürzungsprogramm nach dem Krieg votiert. Im Zeitraum 2000 bis 2007 sind die Einkünfte aus Kapitalvermögen und Unternehmertätigkeit um 35 Prozent angestiegen, während bei Löhnen und Renten ein Minuswachstum von 0,4 beziehungsweise 0,6 Prozent zu beklagen war. Andere haben die Grünen verlassen, weil sie den von Dr. Eid unterstützten Einsatz deutscher Soldaten in Afghanistan nicht mittragen konnten. Nach dem Satz aus der Heiligen Schrift, dass über ein zurückgekehrtes, verirrtes Schaf mehr Freude im Himmel herrsche denn über zehn Gerechte, hätte für Frau Dr. Eid eher Anlass zur Vorsicht bestanden als zur Genugtuung darüber, dass sie auch Anerkennung „außerhalb grüner Kreise“ findet.
In diesen „außergrünen“ Kreisen dürfte auch ihre fast hasserfüllte Kritik an der Linken gut angekommen sein. Noch haben die Grünen, was Kernkraft, Bildungspolitik und Gentechnik anbelangt, begrüßenswerte Vorstellungen. Sie sollten sich aber nicht einbilden, sie könnten diese allein durchsetzen. Dazu benötigen sie Mitstreiter, die sich aber nicht in irgendwelchen „außergrünen“ Kreisen finden, sondern dezidiert nur bei der Linken. Wenn es hier den Grünen nur um die Sache ginge, wäre es grundfalsch, die Linke zu verteufeln. Vielleicht trifft der Vorwurf der „Basisferne“ ihres Gegenkandidaten Schwenninger auf Frau Dr. Eid zu. Hätte sie nämlich beobachtet, was in letzter Zeit an der Basis passierte, hätte sie festgestellt, dass Zusammenarbeit zwischen der Linken und den Grünen möglich ist. Das „Aktionsbündnis gegen Genmaisanbau“ in Nürtingen, in dem Linke und Grüne freundschaftlich, sachbezogen und engagiert zusammenarbeiteten, war erfolgreich. Es gibt keine Genmaisanpflanzung mehr in Tachenhausen!
Leserbriefe | 12.07.2025 - 05:00
Es tut sich nichts bei der Verteidigungsfähigkeit
Fritz Matthäus, Nürtingen.
Seit Februar 2022 gibt es, nach dem zuvor langjährig verdeckten, nun offenen russischen Angriffskrieg gegen die Ukraine und, nicht immer nur verdeckt, auch auf Deutschland und andere westliche Staaten. Seitdem sind die ...
Leserbriefe | 12.07.2025 - 05:00
Zu viele Krankenkassen
Eberhard Schmid, Aichtal-Grötzingen. Zum Artikel „Krankenversicherung: Warken rechnet mit höheren Beiträgen“ vom 8. Juli.
Wie wäre es denn, wenn man einfach weniger Krankenkassen hätte? 94 Krankenkassen mit den entsprechenden Wasserköpfen sind ...