Leserbriefe

Die Straße wurde zur Entlastung gebaut

Ferdinand Kübler, NT-Reudern. Zum Artikel „Schleichverkehr soll ausgebremst werden“ vom 13. Februar. Zu den verschiedenen Presseartikeln über eine Petition der Anwohner der Säerstraße zu einem Durchfahrtsverbot: In den Jahren 2005 und 2006 fiel ein dringend benötigter und lange ersehnter Erweiterungsbau für die Grundschule in Reudern einer Sparliste des Nürtinger Gemeinderates zum Opfer. Es wurde damals sogar auf bereits bewilligte Landeszuschussmittel für diesen Erweiterungsbau verzichtet. Erst zwei Jahre später erhielten die Reuderner Schülerinnen und Schüler eine deutlich kleinere Erweiterung ihrer Schule.

Zur selben Zeit wurde, quasi ohne mit einer Wimper zu zucken, einer Kostenbeteiligung der Stadt Nürtingen an der neu zu bauenden Straße über den Säer zugestimmt. Die Beträge beider Projekte waren in vergleichbarer sechsstelliger Höhe. Eine der Begründungen für die Notwendigkeit dieser Straße war, die Säerwohngebiete vom Baustellenverkehr des Krankenhausneubaus zu entlasten. Der Baustellenverkehr ging dann über die gesamte Bauzeit durch Reudern. Jetzt soll diese Straße, die zur Entlastung der Säerstraße gebaut und finanziert wurde, wiederum zur Entlastung dieser Anwohner, gar nicht benutzt werden. Sind das die Prioritäten, wie sie in Nürtingen gelten? Straßenbau geht vor Schulerweiterungsbau.

Bildungseinrichtungen wie die Jugendkunstschule sollen geschlossen oder wie die Musikschule gedeckelt werden, gleichzeitig kann die Stadt Grundstücke für die Stadtentwicklung kaufen. Oder sollen Bewohner einzelner Wohngebiete gegen die Mitbürger der Ortsteilgemeinden ausgespielt werden? Warum darf eine Straße, die in Zeiten knapper Kassen wichtiger war als eine Schule, jetzt nicht mehr benutzt werden?

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