Christoph Traube, NT-Neckarhausen. Zum Artikel „Athen fordert Reparationen von Deutschland“ vom 20. April. Griechenland fordert von Deutschland Reparationen für den Zweiten Weltkrieg. Warum kommen uns die Griechen auf diese Tour, warum sind sie nicht dankbar für die Hilfe, die sie während der Eurokrise von uns bekamen? Damals wurde bei uns oft das Klischee vom faulen Griechen bedient. Bundeskanzlerin Angela Merkel sagte beispielsweise einmal, die Griechen sollten mehr arbeiten und weniger Urlaub machen. Diese Arroganz hat viele Griechen verletzt. Zumal das Vorurteil vom faulen Südeuropäer falsch ist: Laut einer Studie der OECD arbeitete der durchschnittliche Grieche vor der Eurokrise 2042 Stunden im Jahr, der durchschnittliche Deutsche „nur“ 1371 Stunden.
Bei der Euro-Rettung setzte Angela Merkel das Prinzip der „Schwäbischen Hausfrau“ durch: Die Griechen mussten auf unseren Druck hin sparen und die Staatsausgaben um mehr als 30 Prozent kürzen. Ein Rekord in der jüngeren Geschichte. Die Sparpolitik führte aber nicht zum versprochenen Wirtschaftswachstum, sondern in die Rezession. Die griechische Wirtschaft schrumpfte um 30 Prozent, die Staatsverschuldung stieg noch weiter an. Die Arbeitslosigkeit vervierfachte sich beinahe von sieben Prozent auf 26 Prozent, große Teile der griechischen Bevölkerung stürzten in bittere Armut.
Müssen wir uns wundern, wenn die Griechen auf uns nicht gut zu sprechen sind? In gewisser Weise ist die Forderung nach Reparationen eine Reaktion auf deutsche Vorurteile und die gescheiterte Politik der Schwäbischen Hausfrau. Mit ein bisschen weniger Arroganz und etwas mehr wirtschaftlichem Sachverstand hätten wir uns Griechenland vermutlich nicht zum Feind gemacht.
Leserbriefe | 12.07.2025 - 05:00
Es tut sich nichts bei der Verteidigungsfähigkeit
Fritz Matthäus, Nürtingen.
Seit Februar 2022 gibt es, nach dem zuvor langjährig verdeckten, nun offenen russischen Angriffskrieg gegen die Ukraine und, nicht immer nur verdeckt, auch auf Deutschland und andere westliche Staaten. Seitdem sind die ...
Leserbriefe | 12.07.2025 - 05:00
Zu viele Krankenkassen
Eberhard Schmid, Aichtal-Grötzingen. Zum Artikel „Krankenversicherung: Warken rechnet mit höheren Beiträgen“ vom 8. Juli.
Wie wäre es denn, wenn man einfach weniger Krankenkassen hätte? 94 Krankenkassen mit den entsprechenden Wasserköpfen sind ...