Leserbriefe

Die Schlüsse aus der Klimakrise

Maike Pfuderer, Stuttgart. Zum Leserbrief „Ein Problem mit der Energiewende“ vom 16. November. Manch Leser dieser Rubrik mag staunen, ich gebe Herrn Hartmann recht – es gibt ein strukturelles Problem mit der Energiewende! Allerdings verorte ich dieses Problem an anderer Stelle. Es ist ein Problem in den Köpfen der Menschen, die an ihr zweifeln, ein Problem im Handeln der in Berlin regierenden Parteien! Die Ökonomin Professor Kempfert, als Leiterin der Abteilung Energie, Verkehr und Umwelt am Deutschen Institut für Wirtschaftsforschung, steht nun außerhalb jeden Verdachts der parteipolitischen Bindung und zieht die richtigen Schlüsse aus der Klimakrise. Wenn wir dem Klimawandel erfolgreich begegnen wollen, kann es kein strukturkonservatives „weiter so“ mit fossilen Energieträgern geben und auch die Kernkraft ist keine Lösung! Sie ist der Beelzebub, mit dem in der Vergangenheit der Teufel ausgetrieben werden sollte.

Wir brauchen hundertprozentig regenerativen Strom, das war vor Kurzem eine echte Zukunftsbranche in Deutschland, aber nach der Solarindustrie fällt mit dem Klimamogelpaket der Bundesregierung nun auch die Windkraft dem Unwillen der Koalition zum Opfer, die Zukunft gestalten will. Wir können eben nicht an Altem festhalten, wie manche Genossen einer alten Partei meinen, wir müssen Neues wagen. Und das müssen wir jetzt wagen und nicht irgendwann.

Nützen wir die Chancen der Energiewende, mit Bürgerenergiegenossenschaften, die Windkraftanlagen dezentral betreiben, mit Photovoltaik auf jedem Dach, an jeder Fassade, mit Wasserkraft et cetera, dann schaffen wir nicht nur, den Klimawandel zu stoppen, sondern auch die Transformation der Industrie in eine sichere Zukunft!

Wer heute den Arbeitsverlust in überholten Industriezweigen, in der Fertigung überholter Technik, im Bergbau bejammert und zeitgleich zukunftsorientierte Technik mit neuen Arbeitsplätzen sterben lässt, der gefährdet nicht nur die Zukunft, er hat auch ein Problem mit der Wahrheit!

Zur Startseite