Bernd Weber, Nürtingen. Zum Artikel „Ich setze auf Kretschmann“ vom 23. November. Große städtebauliche Infrastrukturprojekte stoßen schon immer auf großes Interesse. Das Positive daran ist die Diskussion so vieler Bürger und die Vielzahl an Informationsveranstaltungen verschiedenster Art. Die Neubaustrecken Stuttgart–Mannheim, Frankfurt–Köln und Hannover–Würzburg wurden trotz größter Bedenken gebaut und sind aus dem Bahnalltag nicht mehr wegzudenken. Ich bin mir sicher, dass auch die Gegner von früher auf ihrer Fahrt nach Karlsruhe, Köln oder Berlin gerne Stunden an Fahrzeit sparen. Professor Faiß bemerkte, dass kein Kopfbahnhof mehr gebaut wird, wohl aber viele Durchgangsbahnhöfe (meist in topografisch günstigeren Lagen). In Stuttgart haben wir bereits einen funktionierenden Durchgangsbahnhof an dieser Stelle, den der S-Bahn. Er wird täglich von Tausenden Reisenden benutzt, trotz Rolltreppen und Tunneln. Nur nerven die langen Wege. Umsteigen von DB auf S-Bahn und Stadtbahn auf kurzen Wegen und ebenerdig ist ein Ammenmärchen.
Was mich ärgert ist, dass ständig neue Ängste geschürt werden. Ist ein Kritikpunkt entkräftet, wird schon ein neuer konstruiert. Wie sagte doch ein fanatischer Gegner: Der Sinn des Ganzen ist mir egal. Ich bin trotzdem dagegen. Herr Ottenwälder hat zu den Zahlenspielen in seinem Leserbrief gut recherchiert. Wenn Herr Hermann seine Steuererklärung so kreativ gestaltet wie seine Zahlentricks, dann gute Nacht. Die Prüfer würden sich freuen. Wenn man ein Projekt endlos verschleppt und zerredet, braucht man sich über steigende Kosten nicht zu wundern (Abstimmungskosten, Polizeieinsatz). Eine der renommiertesten Prüfungsgesellschaften PWC hat 1,522 Milliarden Euro plus X als Ausstiegskosten errechnet, wobei es immer noch keine Ausstiegsklausel gibt. Der Landesanteil an S 21 beträgt aber mit 931 Millionen deutlich weniger. Zu den Ausstiegskosten kommen noch die Modernisierungskosten von bis zu 3,7 Milliarden, die meistens unterschlagen werden. Das kommt doch in der Summe teurer, dauert noch länger und wurde im Artikel mit Herrn Grube als Garnichts21 = G21 bezeichnet. Das wäre wahrlich ein Schwabenstreich. Der Hauptbahnhof wird bald 100 Jahre alt. Eine Antiquität als modernes Infrastrukturprojekt halte ich für fragwürdig. Die meisten Gegner leben doch auch modern, haben unter anderem die Baustellen der Stadtbahn erlebt und nutzen deren Vorzüge heute. Bei den Parkzerstörern in ihren Zelten bin ich mir nicht so sicher.
Leserbriefe | 12.07.2025 - 05:00
Es tut sich nichts bei der Verteidigungsfähigkeit
Fritz Matthäus, Nürtingen.
Seit Februar 2022 gibt es, nach dem zuvor langjährig verdeckten, nun offenen russischen Angriffskrieg gegen die Ukraine und, nicht immer nur verdeckt, auch auf Deutschland und andere westliche Staaten. Seitdem sind die ...
Leserbriefe | 12.07.2025 - 05:00
Zu viele Krankenkassen
Eberhard Schmid, Aichtal-Grötzingen. Zum Artikel „Krankenversicherung: Warken rechnet mit höheren Beiträgen“ vom 8. Juli.
Wie wäre es denn, wenn man einfach weniger Krankenkassen hätte? 94 Krankenkassen mit den entsprechenden Wasserköpfen sind ...