Leserbriefe

Die Möglichkeit zur Information hat jeder

Monika Zeiler, Nürtingen. Zum Leserbrief „Wieso neue Angst vor Corona?“ vom 18. Juli. Ich kann es bald nicht mehr hören, dieses Gejammere um den wohlverdienten Urlaub. Ja, auch wir Eltern sind am Ende unserer Kräfte und sehnen uns nach Tapetenwechsel. Aber es gibt kein Natur- oder Grundgesetz, das uns den Urlaub außerhalb unserer Stadt oder Gemeinde garantiert. Und dann auch noch die vermeintliche Allmacht des Staates dafür heranzuziehen lässt mich erschauern.

Genauso wie die Behauptung, die Menschen würden nicht über die Verteilung der Risiken aufgeklärt. Jede und jeder kann sich seit Beginn der Pandemie dezidiert beim Robert-Koch-Institut informieren, wie sich die Todesfälle oder schwere Verläufe auf Alters- und Risikogruppen verteilen. Ich glaube, dieses Rätsel, dass Herrn Främkes Gedanken blockiert, kann dadurch gelöst werden. Und warum bitteschön gibt es laut diesem Leserbrief entweder Menschen, die anscheinend alles durchstiegen haben und darum die Masken ablehnen oder ebenjene, die in panischer Todesangst erstarren und nicht mehr klar denken können, vor allem nicht in die Richtung, die Herr Främke für gut heißt?

Ich zähle mich weder zu der einen noch zur anderen „Masse“, sondern zum Großteil derer, die weiterhin aufrechte Demokraten sind, die sich informieren und Respekt vor der Gesundheit und der Freiheit anderer haben. Ich quäle mich auch nicht mit der Maske oder dem Abstand. Ich finde sie unangenehm, ja, aber auch der Abstand hindert mich nicht daran, mich mit Freunden zu treffen und mich darüber auszutauschen, dass wir Eltern eher die 300 Euro des Familienministeriums als Maulkorb und Schweigegeld empfinden. Und nun zum letzten gestellten Rätsel: warum haben sich außerhalb von Tönnies nur so wenige angesteckt? Weil Masken getragen und auf Abstand geachtet wurde! Das werden wir auch noch eine Weile so machen müssen. Denn müssen und können verhält sich zueinander wie Rechte und Pflichten.

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