Leserbriefe

Die Kosten sollten die Verweigerer tragen

Thomas Herrmann, Nürtingen. Zum Leserbrief „Menschen werden ausgeschlossen“ vom 11. November.

Eigentlich wollte ich mich zum Thema impfen oder nicht impfen gegen Corona nicht mehr äußern, denn darüber habe ich in der Vergangenheit genug diskutiert. Allerdings haben mich die Lage in Österreich in den Krankenhäusern, in denen eine Triage vorbereitet wird und unsere Zahlen in Deutschland an diesen Brief erinnert und ich sehe mich genötigt, doch ein paar Dinge zum Besten zu geben.

Beispielsweise ist es unbestritten, dass die Intensivbetten zu gut 80 Prozent von Ungeimpften belegt sind. Und dies aus einem gesamten Menschenpool, in dem „nur“ 30 Prozent ungeimpft sind und 70 Prozent geimpft. Das macht die Lage in den Krankenhäusern noch deutlicher. Im Brief wird gefordert, genau mit den Zahlen umzugehen. Dasselbe fordere ich von Frau Schneider in allen anderen Fragen auch. Wenn jemand von Langzeitfolgen der Impfungen spricht, so beweist mir derjenige, in dem Fall diejenige, nur ihre Desinformation. Wobei ich hier ein Defizit an Holschuld sehe. Und immer wieder muss ich mir anhören, wie unsere Demokratie den Datenschutz und die Menschenwürde gerade von Ungeimpften in schlimmer Weise behandelt. Es kommen mir die Tränen. Ich frage mich tatsächlich, wo die Menschenwürde der in der Triage Durchgefallenen ist. Wo die Würde der Pfleger und Pflegerinnen, der Ärzte und Ärztinnen. Im letzten Satz des Leserbriefes werden „vergleichbare Verhaltensweisen“, also getrennte Sitzplätze der Geimpften und Ungeimpften, mit Vorgehensweisen von früher verglichen und ich befürchte, damit sind Juden und Nichtjuden gemeint. Damit hat Frau Schneider vollends gezeigt, dass man sie nicht ernst zu nehmen braucht. Denn ein solcher Vergleich ist unzulässig und für jeden Juden eine Beleidigung.

Hätte man mich gefragt, so hätte ich niemals ein solches Hickhack veranstaltet und es gebe auch nicht die Querdenker und die Beleidigten, die ach so unwürdig behandelt werden. Aber es gebe eine Impfpflicht für alle. So wie es sie früher gab bei anderen Krankheiten, siehe Polio. Und die so erfolgreich ausgerottet wurden. Aber mich fragt ja keiner. Es ist für mich völlig in Ordnung, wenn die nicht Geimpften bei Coronamaßnahmen anders behandelt werden. Sie werden von nichts ausgeschlossen. Das machen die schon selbst. Denn es gibt Stellen, die sie aufsuchen müssen, sich bezahlt impfen lassen können und schon werden sie gleich- behandelt. Und um das Ganze zu beenden und auch meinen Leserbrief abzuschließen: Alle Kosten, die uns als Solidargemeinschaft durch diese Nichtimpferei entstehen, würde ich den Verweigerern aufbürden. Denn diese könnten sie auch vermeiden.

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