Leserbriefe

Die Kosten des Afghanistan-Einsatzes

Rolf Weber, NT-Neckarhausen. Zu den Artikeln „Verlustreichster Bundeswehr-Einsatz“ und „Abruptes Ende eines langen Krieges?“ vom 15. April. Das deutsche Afghanistan-Engagement ist die Lebenslüge einer ganzen Generation von deutschen Politikern.

Auch hiesige Politiker wie der CDU-Abgeordnete Markus Grübel strick(t)en emsig mit vorgeschobenen hehren oder unrealistischen Zielen an der Legende eines notwendigen (Bundeswehr-)Einsatzes in Afghanistan mit. Eine besonders herausragende Stellung nahm der langjährige verteidigungspolitische Sprecher der SPD (2002–2017) Rainer Arnold aus Wolfschlugen ein. Gemäß Artikel belaufen sich „die Kosten für den Einsatz bisher auf etwa zwölf Milliarden Euro“. Berichtet wurde, dass der deutsche Einsatz seit 2001 bisher geschätzte 18 Milliarden Euro gekostet habe. Die Antwort der Bundesregierung am 18. April 2019 zu einer Kleinen Anfrage von Abgeordneten: Im Zeitraum 2001 bis 2018 betrugen die gesamten Ausgaben 16,4 Milliarden, davon entfielen allein 11,9 Milliarden auf das Verteidigungsministerium, 2,3 Milliarden auf die entwicklungspolitische Zusammenarbeit und 2,07 Milliarden auf das Auswärtige Amt.

Und in Richtung der unverbesserlichen Befürworter eines weiteren Afghanistan-Engagements: Ein Berater (von US-Präsident Biden) hat das noch vor dessen Rede schnörkellos auf den Punkt gebracht: Ein an Bedingungen geknüpfter Abzug wäre „ein Rezept, um für immer in Afghanistan zu bleiben“. Dem kann man nur vorbehaltlos zustimmen.

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