Leserbriefe

Die Impfungen und Entwicklungsländer

Andreas Böttigheimer, Neuffen. Die sieben großen Wirtschaftsmächte (G7) wollen mit vielen Milliarden die Corona- Impfungen rund um den Globus und insbesondere in den armen Ländern unterstützen. Aus der EU kommen eine Milliarde Euro und Frau Merkel hat dazu weitere 1,5 Milliarden Euro aus unseren Steuergeldern zugesagt. Da stellt sich die Frage, wer in diese Entscheidung eingebunden war und wie diese Summe genehmigt wurde. Bei der Bekanntmachung dieser großzügigen Spende verkündete Frau Merkel, dass die Pandemie erst beendet ist, wenn die ganze Welt geimpft ist. Ich bin sehr dafür, dass wir anderen helfen und von unserem Reichtum etwas abgeben. Aber, haben wir denn die ganze Welt und insbesondere die armen Länder gefragt ob sie gegen das Corona-Virus geimpft werden wollen? Lösen wir damit die dringendsten Probleme in diesen Ländern?

Jährlich sterben 30 bis 40 Millionen Menschen, vor allem Kinder, in den Entwicklungsländern an Hunger. Durch unsere Lockdown-Maßnahmen werden es täglich noch mehr. Das auf wundersame Weise plötzlich vorhandene Geld könnte man sinnvoller und effektiver in ausreichend Nahrung, sauberes Wasser, bessere Hygiene, Ausbau des Gesundheitswesens und so weiter investieren. Wir hätten schon lange in armen Ländern helfen können, warum haben wir es nicht ausreichend getan? Aber helfen ist wohl gar nicht das eigentliche Ziel! Frau Merkel sagte nämlich auch, dass wir nicht geschützt sind, solange nicht alle geschützt sind. Dann ist die Spende doch nicht uneigennützig!

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