Leserbriefe

Die Herren machen sich selber lächerlich

Andreas Melcher, Frickenhausen. Zu den Leserbriefen „Die Asylpolitik ist aus dem Ruder gelaufen“ und „Spott und Hohn statt Argumente?“ vom 21. Februar. Ich möchte dieser Aussage zustimmen. Denn das „Ruder“ bestand lange darin, den Menschen jegliche Integration zu verwehren. Ihnen wurde sogar verboten, Sprachkurse zu besuchen! Somit blieben sie unter sich und es bildeten sich aus ihren Clans Parallelgesellschaften. Ohne Sprachkenntnis findet niemand Arbeit und kann nichts zu unserem Wohlstand beitragen. Ich kenne Dutzende Flüchtlinge mit Namen, und jeder zweite Satz, den ich höre, ist „Wo kann ich arbeiten?“. Diese Menschen würden Steuern und Sozialbeiträge zahlen – wie ich selber seit Jahrzehnten.

Da ich laut Herrn Hummel damit zum deutschen Volk gehöre, rate ich meinen Volksgenossen, einfach mal vorauszuschauen. Das Problem sind nicht anonyme Schreckgestalten, sondern Menschen, die keine Chance bekommen. Es gibt nicht zu viel, sondern zu wenig Integration. Schon heute werden hier Arbeitskräfte gesucht, und das wird sich von wirtschaftlichen Schwankungen abgesehen in Zukunft noch verstärken. Sollte zum Beispiel Herr Hummel mal auf Hilfe angewiesen sein: wer wird ihn versorgen? Kommen dann Volksdeutsche, um ihn zu pflegen? Darwins Erkenntnisse in einem Nebensatz abzutun und jede Kritik als populistisch und linksgrün zu diffamieren ist jedenfalls nicht überzeugend.

Ich selber bin weder links noch grün. Ich bin nur kein Kreationist. Dazu passt der Beitrag von Herrn Sterr vom 21. Februar: Kirchenlieder singen statt argumentieren ist auch nicht mein Ding. Aber mir „Spott und Hohn“ vorzuwerfen geht zu weit. Ich mache mich über niemanden lustig. Das muss ich auch nicht. Diese Herren machen sich selber lächerlich, ich weise nur darauf hin. Und das wird man ja noch dürfen.

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