Leserbriefe

Die Benzinpreise und die Finanzhaie

Dr. Valentin Schoplick, Schlaitdorf. Zur Umfrage „Was halten Sie von den derzeitigen Benzinpreisen“ vom 3. März. Alle Befragten waren empört, aber niemand nannte die Spekulanten, die auch für solche Hochpreise verantwortlich sind. Ja, die Finanzmärkte! Die Politik benimmt sich ihnen gegenüber wie überängstliche Eltern: Nur ja leise auftreten, damit das Kind nicht aufwacht und Probleme bereitet. Die Politik, die eigentlich führen sollte, macht sich zur Magd des Geldes.

Wer sind eigentlich diese Finanzmärkte? Welchen Anteil (nach der Summe des Einsatzes, nicht der Köpfe) haben daran „normale Menschen“, die ihr mühsam erspartes Geld gut anlegen wollen? Und welchen Anteil haben die Finanzhaie, die auf den Konkurs von Staaten, auf Nahrungsmittel (die sich dann für die Armen der Welt verteuern), aufs Wetter und ich weiß nicht auf was wetten? – Im „Spiegel“ habe ich gelesen, dass der Wert der Zertifikate (was auch immer das ist) das jährliche Bruttosozialprodukt der gesamten Welt übersteige. Und all diese Aktionen, die meist mit schnellen Computern getätigt werden, führen dazu, dass sich der Abstand zwischen dem Normalbürger und den Reichen vergrößert. Sicher eine sehr ungesunde Entwicklung.

Bundeskanzlerin Merkel sprach von einer „marktkonformen Demokratie“. Besser wäre ein demokratiekonformer Markt. Natürlich weiß ich, dass in der sogenannten realen Welt Maßnahmen gegen den Wildwuchs der Finanzmärkte schwierig sind. Aber – fangen wir’s an!

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