Leserbriefe

Die Aussage zur Statistik stimmt nicht

Andreas Kaiser, Nürtingen. Zum Kommentar „Halbwahres“ vom 28. September. In der Landeskriminalstatistik 2017 wird von 4874 Tatverdächtigen bei „Straftaten mit dem Messer“ berichtet, davon waren 2633 deutsch (54 Prozent) und 2241 (46 Prozent) nicht deutsch. Von den nicht deutschen sind 898 Asylbewerber/Flüchtlinge tatverdächtig (40 Prozent aller nicht deutschen Tatverdächtigen). Das zu den Fakten aus der veröffentlichten polizeilichen Kriminalitäts-Statistik.

Im Kommentar „Halbwahres“ wird nun von einer „grundlegenden Erkenntnis“ gesprochen, dass „Messerkriminalität in erster Linie kein Migrationsproblem ist“. Diese Behauptung wird damit belegt, dass „auf einen Flüchtling beziehungsweise Asylbewerber dreimal so viel deutsche Verdächtige bei der Gewaltkriminalität mit dem Messer“ kämen. Zur Richtigstellung: In Baden-Württemberg leben etwa elf Millionen Menschen, davon circa 1,5 Millionen Ausländer, also 9,5 Millionen Deutsche. Etwa 200 000 Flüchtlinge (circa 2,1 Prozent Anteil an der deutschen Bevölkerung in Baden-Württemberg) leben hier. Es leben also 50-mal mehr Deutsche hier als Flüchtlinge/Asylbewerber, diese Deutschen begehen jedoch nur dreimal so viel Straftaten mit dem Messer wie Flüchtlinge. Nach meiner Berechnung (50:3) greifen somit unsere „schutzbedürftigen“ Asylbewerber/Flüchtlinge 16-mal häufiger (50:3) als Deutsche zum Messer.

Entweder kann unser Kommentator keine statistisch aussagekräftigen Berechnungen vornehmen oder er versorgt uns Leser absichtlich mit „Falsch-Nachrichten“. Ersteres wage ich zu bezweifeln. Und was soll der stete Vergleich zwischen Deutschen und Flüchtlingen/Asylbewerbern und der Aussage, dass „Flüchtlinge nicht krimineller als Deutsche“ sind? Von einem Schutzbedürftigen, dem wir Frieden und Sicherheit gewähren, ein Obdach geben, den wir mit Nahrung, Kleidung und Geld sowie einer Krankenversicherung versorgen, kann man meines Erachtens doch erwarten, dass er gar nicht kriminell wird.

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