Dr. Johannes Heimann, Nürtingen. Zum Artikel „Fast 17 000 Verstöße gegen Corona-Ausgangssperren“ vom 26. Januar. Soziale Kontakte zu vermeiden und Mundschutz dienen weniger dem Eigenschutz, sondern dazu, den anderen nicht in Gefahr zu bringen und der Verbreitung des Virus keinen Vorschub zu leisten. Denn – und das wird bei hohen Fallzahlen wahrscheinlicher – möglicherweise hat man sich vor wenigen Tagen unbemerkt am Coronavirus angesteckt und verbreitet ihn jetzt genauso unbemerkt weiter. Denn das ist das Entscheidende in dieser Pandemie: der symptomlose Überträger.
Dieser Gedankengang ist so einfach und so lange bekannt, dass sich niemand mehr rausreden kann. Andersherum gesagt: wer – auch wenn er nicht weiß, dass er gerade ansteckend ist – andere ansteckt, weil er sich nicht an die Regeln hält, löst damit eine weitere Infektionskette aus, in der in zweiter, dritter oder siebter Linie ein anderer Mensch schwer erkrankt oder stirbt.
Unsere Regierenden zeigen sich andauernd „besorgt“ – bei 17 000 Regelverstößen seit Beginn des Jahres allein in Baden-Württemberg ein Skandal! Der Staat wirkt wie ein zahnloser Tiger, der appelliert und Ermahnungen ausspricht. Glaubt etwa noch irgendjemand an das Verantwortungsbewusstsein der Regelbrecher? Diese Minderheit mag klein sein, aber sie ist in einer Pandemie entscheidend und mit dafür verantwortlich, dass der unsäglich teure und alle belastende Lockdown immer länger wird, und dies bei unerträglich hohen Todesfallzahlen.
Es wäre möglich gewesen, den R-Wert auf unter 0,7 zu drücken. So schwankt er knapp unter 1,0, das heißt die Neuinfektionszahlen sinken nur langsam ab. Verhalten wir uns weiter so lax, werden wir bei den höher infektiösen Virusmutanten eine Katastrophe erleben, die nach Einschätzung von Drosten und anderen Virologen auch den ganzen Sommer anhalten wird. Ich fordere die öffentliche Hand auf, jeden (!) Regelverstoß mit entsprechend hohem Bußgeld zu ahnden; der Regelbrecher soll zudem für alle Folgekosten (Diagnostik und wirtschaftliche Ausfälle bei Kontaktpersonen, Verwaltungsaufwand) aufkommen.
Wer im Wissen um seine eigene Infektion die Quarantäneanordnung bricht, muss zusätzlich mit einer Strafverfolgung unter dem Verdacht auf fahrlässige Körperverletzung gegebenenfalls mit Todesfolge rechnen. Wenn der Staat jetzt nicht durchgreift, vernachlässigt er unser aller Sicherheit.
Leserbriefe | 12.07.2025 - 05:00
Es tut sich nichts bei der Verteidigungsfähigkeit
Fritz Matthäus, Nürtingen.
Seit Februar 2022 gibt es, nach dem zuvor langjährig verdeckten, nun offenen russischen Angriffskrieg gegen die Ukraine und, nicht immer nur verdeckt, auch auf Deutschland und andere westliche Staaten. Seitdem sind die ...
Leserbriefe | 12.07.2025 - 05:00
Zu viele Krankenkassen
Eberhard Schmid, Aichtal-Grötzingen. Zum Artikel „Krankenversicherung: Warken rechnet mit höheren Beiträgen“ vom 8. Juli.
Wie wäre es denn, wenn man einfach weniger Krankenkassen hätte? 94 Krankenkassen mit den entsprechenden Wasserköpfen sind ...