Leserbriefe

Der Nationalpark ist unverantwortlich

Martha von Frantzius, Aichtal-Grötzingen. Zum Artikel „SPD und Grüne ringen um Millionen“ vom 4. Oktober. Zum „Nationalpark Nordschwarzwald“ habe ich mir, als gebürtige Schwarzwälderin, meine Gedanken gemacht. Der Schwarzwald ist seit Generationen eine vollkommen intakte, höchst gepflegte Region. Die seit über hundert Jahren von Kurgästen und Erholungssuchenden gerne aufgesucht wird. Es gibt keine Veranlassung, daran etwas zu ändern. Außerdem ist er größtenteils in Privatbesitz und gleichzeitig eine nicht zu unterschätzende Rückversicherung für die Bauernhöfe. Demzufolge sollte man einer Ideologie, deren Anhänger von alldem keine Ahnung haben, nicht um jeden Preis zustimmen.

Die allermeisten der betroffenen Städte und Gemeinden sind gegen den Nationalpark, von den im Laufe der Jahre zu erwartenden Schäden wie Borkenkäfer et cetera ganz zu schweigen. Der Nürtinger Zeitung habe ich aus diversen Berichten entnommen, dass im ersten Jahr die Kosten zur Änderung in einen Nationalpark bei circa 23 Millionen Euro liegen werden, in den Folgejahren circa sieben Millionen Euro jährlich (dem neuesten Bericht zufolge plus circa 15 Prozent – acht Millionen Euro) auf unbestimmte Zeit hinzukommen. Die Erfahrung hat allerdings gezeigt, dass die tatsächlichen Kosten weitaus höher liegen werden – siehe „Stuttgart 21“. Ich wage es kaum zu nennen: 23 Millionen Euro plus circa 50 Prozent gleich 35 Millionen Euro einmalig, danach jährlich statt den genannten sieben beziehungsweise acht Millionen Euro, wobei eher mit 14 Millionen Euro zu rechnen ist. Bis aus dem jetzigen intakten Wald der Nationalpark entstanden sein wird, werden mindestens 30 Jahre vergehen. Bis dahin würden mindestens circa 450 Millionen bis circa eine halbe Milliarde Euro verschlungen sein (plus der weiteren anfallenden Kosten nach Ablauf der genannten 30 Jahre) – und dies alles wäre nur über weitere Schulden zu finanzieren.

Und jetzt noch zu einem weiteren Punkt. Der allergrößte Teil der Eigentümer des Waldes ist gegen den Nationalpark, sie müssten gegen ihren Willen überstimmt, das heißt indirekt enteignet werden, da sie nicht mehr über ihr Eigentum selbst bestimmen könnten – so etwas kennen wir doch nur aus der ehemaligen DDR. Die Regierung setzt bereits den Rotstift bei weitaus dringenderen Projekten/Objekten wie zum Beispiel den Lehrern/Schulen, Straßen, Krankenhäusern et cetera an, da ist es absolut unverantwortlich, einem „Nationalpark“, wie geschildert, zuzustimmen.

Es ist nie zu spät, nach Erkenntnis, eine bereits beschlossene Sache rückgängig zu machen.

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