Leserbriefe

Das Konjunkturprogramm

Peter Schwarz, Neuffen. Es wundert doch sehr, wie unsere Politiker landauf, landab, gerade in wirtschaftlich schwierigen Zeiten, die Wichtigkeit unserer Kinder und deren Schulen entdecken. Dank der Finanzkrise haben unsere Volksvertreter nun auch den Investitionsstau unserer Bildungsstätten entdeckt. Von einem „Investitionsstau“ zu sprechen grenzt da an Hohn. Denn löchrige Dächer, marode Klassenräume und heruntergekommene Schulruinen sind eher ein Skandal für unsere Gesellschaft und eine Zumutung für die, die dort möglichst lernen oder Wissen vermitteln müssen. Auch die deutsche Wiedervereinigung wird dank Konjunkturspritze nun in den Schulen ankommen. Atlanten, in denen noch die „DDR“ als Staat abgebildet ist, sollen nun schnell erneuert werden. Wie lange ist Deutschland nun schon wiedervereinigt? Wer sich nun vor lauter Stolz auf dieses Konjunkturprogramm für Schulen auf die Brust trommelt, sollte sich lieber einmal fragen, wie lange er diese eklatanten Missstände noch geduldet hätte, wäre da nicht die weltweite Finanzkrise gekommen. Wer soll gut lernen, möglichst studieren und viel Geld verdienen? Von wem erwarten wir zukünftig unsere Renten? Kinder sind doch unsere einzige Zukunft, die wir haben. Danke Finanzkrise! Schade nur, dass es unsere Kinder sind, die diese Versäumnisse der Vergangenheit und Konjunkturpakete mit Zinseszins bezahlen müssen. Den Politikern wünsche ich die Weitsicht, in guten Zeiten bereits in unsere Zukunft zu investieren.

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