Leserbriefe

Dank an Bischof und Zeitung

Bernd Braun, Wolfschlugen. Zum Leserbrief „Kirche und Banker“ vom 3. Januar. Ich kann die Kritik von Klaus Starke an der Nürtinger Zeitung/Wendlinger Zeitung nicht nachvollziehen. Macht man sich die Mühe und liest den Artikel genau, so ist die Überschrift „Deutsche Bank legt sich mit der Kirche an“ durchaus berechtigt: Es war doch der Pressesprecher der Deutschen Bank, der sich mit Bischof Huber anlegte.

Wolfgang Huber kritisiert ein Verhalten der Bankenbranche, die besonders durch eine Person öffentlich geprägt wird. Deutsche-Bank-Chef Ackermann lässt auch seit der Krise keine Gelegenheit aus, seine Uneinsichtigkeit und seine egozentrische Art, seinen Casinokapitalismus zu publizieren und zu propagieren.

Die Einsicht, dass all die Luftnummern der Banken dazu führten, dass nun die Weltwirtschaft am Boden liegt, geht doch scheinbar gegen null.

Tatsächlich horten derzeit die Banken auch staatliche Hilfen nur zu einem Zweck (zur Stärkung der Eigenkapitaldecke) und verdrängen dabei in Gänze, ihre Aufgabe zu erfüllen, den Markt mit Geld für Investitionen auszustatten. In einer Zeit, in der die meisten Mittelständler daher ums Überleben kämpfen müssen, tritt immer wieder Herr Ackermann auf und predigt eine zu erzielende Umsatzrendite von 25 Prozent.

Genau hier setzt die Kritik durch Bischof Huber an und beschreibt das Bild des Goldenen Kalbes und das Götzentum. Der Vergleich ist schon alleine deswegen zulässig, weil es auch in dem biblischen Bild darum geht, dass dabei eine soziale Verantwortung völlig fehlte.

Genau diese Verantwortung aber sollte das Leitbild des Großkapitals sein, was auch alle Unternehmen öffentlichkeitswirksam sich auf die Fahnen schreiben, aber dann immer wieder gerne zum Nutzen der Rendite vergessen.

Es ist also aus meiner Sicht völlig richtig, wenn sozial verantwortlich handelnde Menschen ein Fehlverhalten kritisieren und Zeitungen wie die NZ/WZ dies dann auch ausreichend publizieren. Danke an Herrn Huber und danke auch an diese Zeitung!

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