Leserbriefe

Da helfen keine schönen Worte

Peter Reinhardt, Neckartenzlingen. Zum Leserbrief „Mehr Waffen schaffen keinen Frieden“ vom 7. Juni.

Kein halbwegs vernünftiger Mensch kann etwas wie Krieg gut finden. Ich spreche aus Erfahrung. Ausdruck dieser friedlichen Gesinnung ist der Spruch: „Frieden schaffen ohne Waffen!“– sehr schön gesagt! Aber es gibt leider ein „Aber“. Der herrliche Frieden, den wir seit dem 8. Mai 1945 haben, der ist mit einem blutigen Krieg mit sehr vielen Waffen und reichlichen Zerstörungen zustande gekommen. Oder? Man darf doch wohl fragen: was wäre gewesen, wenn „die Alliierten“ dem faschistischen Hitler-Deutschland nicht mit Waffen entgegengetreten wären? – wenn Russland sich nicht verzweifelt – mit Waffen – gewehrt hätte? Nur Diktatoren wie zum Beispiel Hitler und Putin brauchen, wollen und beginnen Kriege. Und die Angegriffenen: sollen die sich „ohne Waffen“ fügen? Die Ukraine zum Beispiel? Wäre nicht ganz Europa noch immer unter Naziherrschaft ohne die alliierten Waffen?

So bitter es ist: ist es nicht einfach ein übles Stück Realität, dass es Angreifer und Angriffe gibt? Freie Bahn für alle, die es schaffen, einen Krieg zu beginnen? Die Geschichte zeigt es – und die Gegenwart auch: es gab und gibt unangenehme Zeitgenossen. Dumme Sache! Da helfen keine schönen Worte. Natürlich wäre Frieden in der Ukraine zum Preis der Unterwerfung fast sofort möglich. So wie der ganze Zweite Weltkrieg mit all seinen Verwüstungen vermeidbar gewesen wäre, wenn sich alle Länder schlichtweg dem Nazisystem – den Deutschen – unterworfen hätten. Oder? Hätte das Frieden bedeutet?

Zur Startseite