Leserbriefe

Bürger sorgen sich um Hochwassergefahren

Rita Amer, Aichtal-Aich. Zum Artikel „Aichtal bereitet sich auf Haushaltssperre vor“ vom 29. Mai. Leider hätte es wohl den Rahmen des obenstehenden Artikels gesprengt, wenn Herr Klemke noch kurz auf die Bürgerfragestunde eingegangen wäre. Das ist sehr schade, denn hier ist noch einmal deutlich geworden, dass die Stadtverwaltung Aichtal und leider, bis auf wenige Ausnahmen, auch der Gemeinderat, die Sorgen der Bürger nicht allzu ernst nehmen. Im Sommer 2018 sind im Aichtal in einem sogenannten 50-jährigen Hochwasserereignis durch Starkregen unzählige Häuser von Oberflächenwasser geflutet worden. Dasselbe 50-jährige Hochwasser mit allerdings nicht ganz so verheerenden Auswirkungen ereilte uns in 2019.

Die Stadtverwaltung Aichtal hat es in zwei Jahren auf großen Druck der Bürger hin gerade einmal geschafft, eine Starkregenrisikogefahrenkarte erstellen zu lassen. Diese liegt nun, so die Auskunft auf der Gemeinderatssitzung, seit über zwei Monaten im Rathaus. Offenbar, ohne dass sich jemand damit befasst hätte. In den vergangenen zwei Jahren wurde auf die vielen Briefe der „Initiative Starkregen“ nur nach mehrfacher Erinnerung reagiert (und das eigentlich auch erst, seit der Bürgermeister die Wahl in Aichwald verloren hat, so dass klar war, dass er wieder in Aichtal würde antreten müssen) und alle Verantwortung mit schöner Regelmäßigkeit auf die Bürger abgewälzt.

Währenddessen haben andere Kommunen (zum Beispiel Filderstadt und Wolfschlugen) bereits Geld in die Hand genommen und diverse wirkungsvolle Schutzmaßnahmen getroffen. Nun hat man eine Haushaltssperre verhängt und will sich damit aus der Verantwortung stehlen. Ausgenommen von einer Haushaltssperre sind jedoch Ausgaben im Rahmen von gesetzlichen  Verpflichtungen, wie Herr Klemke schreibt. Hierzu gehört auch der Schutz der besiedelten Gebiete vor Oberflächenwasser. Wann tut Aichtal endlich etwas, um seiner gesetzlich vorgegebenen Verantwortung nachzukommen?

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