Leserbriefe

Bei der CDU ist es Zeit für einen Wechsel

Christoph Traube, NT-Neckarhausen. Zum Artikel „Umfrage: Merz Favorit für Merkel-Nachfolge“ vom 31. Oktober. Die Kandidatur des Friedrich Merz wirkt auf mich wie ein Lichtstrahl aus längst vergangener Zeit. Merz entwickelte in seiner aktiven Zeit in der CDU ein Konzept für ein einfaches Steuersystem und als die Regierung von Kanzler Gerhard Schröder die Greencard einführen wollte, um ausländischen Fachkräften die Einwanderung zu erleichtern, prägte Friedrich Merz den Begriff von der „Deutschen Leitkultur“. Die CDU war damals noch eine echte Volkspartei, mit starken Persönlichkeiten, die Ideen und Konzepte hatten und reden konnten. So wurden Bürger überzeugt und es gab auch Wahlerfolge. Für die SPD galt das Gleiche.

Allerdings hatte Friedrich Merz auch einen eigenen Kopf und er wagte es, Angela Merkel zu widersprechen. Da ging es ihm wie so vielen: Er wurde kaltgestellt. Weil er im Bundestag nicht nur den Hinterbänkler spielen wollte und Alternativen hatte, nahm er von sich aus seinen Hut und ging. In der Ära Merkel waren Leute wie Volker Kauder gefragt. Blasse Funktionäre und Ja-Sager, deren ganzer Ehrgeiz sich darauf beschränkte, Merkels einsame Entscheidungen abzunicken. Und zwar möglichst ohne Diskussion. Ideen, Konzepte, Sachverstand, die Fähigkeit zu reden und zu überzeugen? Fehlanzeige. Solche Leute können der Parteispitze schließlich irgendwann gefährlich werden. Nach einiger Zeit hatte die CDU nur noch einen „Trumpf“: Angela Merkel. Und die hat ein Thema an der Backe: die Flüchtlinge. Das war ja auch eine ihrer einsamen Entscheidungen. Die Engländer würden es jetzt wohl so auf den Punkt bringen: „It’s time for a change!“. Es ist Zeit für einen Wechsel.

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