Leserbriefe

Aus vier Punkthäusern wurde Hotelkomplex

Eugen Schnell, Nürtingen. Zum Artikel „Klare Empfehlung an den Gemeinderat“ vom 12. Dezember. Das zweite Treffen der nach dem Zufallsprinzip ausgewählten Bürger tagte wieder mit demselben Moderator, jedoch war dieses Mal das Architekturbüro Hähnig-Gemmeke aus Tübingen dafür ausgewählt, Vorschläge für das westliche Neckarufer vorzustellen. Diesem Architekturbüro ging der Ruf voraus, im Jahr 2015 den Siegerentwurf beim Ideenwettbewerb „Westlicher Neckar“ davongetragen zu haben. Doch anstatt der 2015 präsentierten vier Punkthäuser war jetzt ein Gebäudekomplex im Entwurf, welcher dem von Herrn Neveling geplanten Hotelkomplex an Größe in nichts nachstand. Unterschied zum Neveling-Hotelplan: Es war bei der Planvorstellung nicht der Begriff „Hotel“ verwendet und der Baukörper war um 90 Grad in Richtung Freie Kunstschule gedreht. Dazu kamen noch zwei anstatt der im Siegerentwurf geplanten vier Punkthäuser. Die Fläche der beiden Punkthäuser sowie die Grundfläche des um 90 Grad gedrehten Gebäudekomplexes ist jetzt jedoch noch größer als die Fläche der bisherigen Hotelplanung. Trotzdem stimmten zwölf der 14 Teilnehmer für diesen Entwurf.

Der Siegerentwurf des oben genannten Architekturbüros mit vier Punkthäusern an der Neckarstraße stand überhaupt nicht mehr zur Debatte. Wer hatte hier seine Finger im Spiel? Wer die Vorgänge um dieses Neckarufer verfolgt hat, kann ahnen, an wen der Schreiber dieses Leserbriefes denkt. Derselbe Mann hat die 4701 Bürger mit einer juristischen Finte ins Leere laufen lassen. Jetzt hat er wieder Steuergelder der Stadt verwendet, um ein Architekturbüro zu bezahlen, das Entwürfe fertigt, die niemand anders als Herrn Neveling aus Reutlingen in die Karten spielen.

Es ist makaber, wenn das Stadtoberhaupt bei dieser Neckaruferplanung von einem „Grünzug“ redet, „wo alle gern hingehen“. Denn Parkplätze für die Besucher des sogenannten „Grünzugs“ sind im Plan noch nicht vorhanden. Mit Parkplätzen schrumpft dieser „Grünzug“ auf ein Wieslein oder ein Gärtchen. Gäbe es anstatt einer Landesgartenschau eine „Landesgärtchenschau“, hätte Nürtingen eine kleine Siegchance. Beim Landesgartenschauwettbewerb ist jeder Euro dafür rausgeschmissenes Geld.

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