Leserbriefe

Aggressive Töne habe ich nicht herausgehört

Klaus-Dieter Tempel, NT-Neckarhausen. Zum Artikel „Kremlchef Putin warnt USA vor Konfrontation“ vom 21. Februar. Vor etwas über einer Woche hielt Präsident Putin eine im TV übertragene Rede zur Lage der Nation. Die Nürtinger Zeitung hat darüber berichtet mit dem Hinweis, dass die Rede am Schluss aggressive Töne gegen den Westen enthielt. Es ging um den INF-Vertrag zur Rüstungskontrolle, den zu kündigen Präsident Trump angekündigt hat. Putin habe darauf aggressiv reagiert.

Ich habe die Rede gehört. Aggressive Töne konnte ich nicht heraushören. Er hat lediglich gesagt, dass er über eine mögliche Reaktion nachdenken wird. Dem Redeschluss gingen lange Ausführungen voraus, wie er sein Land wirtschaftlich voranbringen will und was er tun möchte, um das Wohl der Menschen in seinem Land zu fördern. Er bot dem Westen erneut auch wirtschaftliche Zusammenarbeit an.

Das klingt nicht danach als habe er die Absicht, sich auf einen bewaffneten Konflikt einzulassen. Viel eher erkenne ich im Verhalten von Nato und damit auch der USA ein sogar sehr aggressives Verhalten. Überall wo Russland sich zurückzog, den Warschauer Pakt auflöste und sein gesamtes Militär hinter seine Grenzen zurücknahm, stieß die Nato nach. Und Nato bedeutet amerikanischer Machtbereich.

Nun kann die Nato nach Belieben ihre Panzer zu Militärübungen direkt an der russischen Grenze auffahren lassen in den baltischen Staaten. Und damit nicht genug, das Ziel, die Ukraine in EU und Nato aufzunehmen, ist keineswegs aufgegeben. Und wer der eigentliche Aggressor ist, hat die Nürtinger Zeitung kürzlich mit einer skizzierten Weltkarte gezeigt, auf der die amerikanischen Militärstützpunkte mit grünen Punkten markiert waren. Sie waren rund um die gesamte Welt verteilt. Im Text war zu lesen, dass es etwa 800 sein sollen. Da können wir durchaus dankbar dafür sein, dass Russland bisher nur mit der Übernahme der Krim reagiert hat, die ohnehin überwiegend von Russen bewohnt ist.

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