Gabriele C. Sonjasdochter-Kapp, Unterensingen. Zum Artikel „Im Nachhinein“ vom 13. Juli. Ja, beim Gendern der Sprache geht so manches schief, wie immer, wenn man ein überkommenes System verändert. Und ja, die Zeitungen sind noch sehr weit entfernt von Sprachgerechtigkeit oder sogar Themen- und Bildergerechtigkeit.
Nun ist aber die seither praktizierte patrizentrischen Vollfixierung wirklich auch nicht gerade ein Erfolgsschlager, denn nicht einmal Männer und Jungs profitieren davon. Im Gegenteil, 87 Prozent Anteil an der Gewaltstatistik und Suizid als Todesursache Nummer eins bei den jungen Männern zwischen 16 und 42 sprechen eher dafür, dass beide Geschlechter mit einer wirklichkeitskongruenten Sprache gut bedient sind.
Es gibt sogar eine Bewegung „Anrede Mann“, die die Suggestion, es gebe „Höhere“ von der das Wort Herren sich ja ableitet, endlich abschaffen möchte – das ist Fortschritt.
Die Häme, die sich unsere nicht gerade als Feministin verdächtige Familienministerin anhören musste, weil sie ihrem Kind das Göttliche in sächlicher Form nahebringt, ist jedenfalls überflüssig. Achtsame Sprache gerade bei Kindern macht richtig Sinn, denn die Muttersprache wird im Stammhirn gespeichert, während später gelernte Sprachen im Stirnlappen verbleiben. Und wieso sollten Kinder weiterhin auf einen männlichen Gott limitiert werden, wo doch jegliche Primärschöpfung sowieso weiblich ist?
Dazugehören und Gesehen werden sind wichtige Voraussetzungen für die Selbstindividuation, darauf haben alle ein Recht. Auch wenn einige Frauen nicht müde werden, zu versichern, dass es ihnen egal sei, und sie sich im Maskulinum durchaus mitgeweint fühlen: Die Zahl der Depressionen und der Operationen an explizit weiblichen Organen, der Umsatz der Kosmetikindustrie aufgrund des Schönheitswahns, die Essstörungen bei Mädchen und Frauen, der Exhibitionismus im Modelwahn sprechen eine ganz andere Sprache. Nämlich deutlich die des Unterbewusstseins.
Also, auch wenn es skurrile Blüten gibt, so unverfroren größenwahnsinnig wie die jetztige androzentrischen Sprache wird die gerechte Sprache niemals sein. Deshalb gibt es kein Zurück!
Leserbriefe | 12.07.2025 - 05:00
Es tut sich nichts bei der Verteidigungsfähigkeit
Fritz Matthäus, Nürtingen.
Seit Februar 2022 gibt es, nach dem zuvor langjährig verdeckten, nun offenen russischen Angriffskrieg gegen die Ukraine und, nicht immer nur verdeckt, auch auf Deutschland und andere westliche Staaten. Seitdem sind die ...
Leserbriefe | 12.07.2025 - 05:00
Zu viele Krankenkassen
Eberhard Schmid, Aichtal-Grötzingen. Zum Artikel „Krankenversicherung: Warken rechnet mit höheren Beiträgen“ vom 8. Juli.
Wie wäre es denn, wenn man einfach weniger Krankenkassen hätte? 94 Krankenkassen mit den entsprechenden Wasserköpfen sind ...