Josef Sladitschek, Nürtingen. Zum Artikel „Mehr tödliche Motorradunfälle“ vom 27. November. Der Innenminister des Landes Baden-Württemberg gibt bekannt, dass die tödlichen Motorradunfälle gegenüber dem Vorjahr erneut angestiegen sind. Die Motorradfahrer seien zu 68 Prozent selbst schuld. Die Ursache sei häufig überhöhte Geschwindigkeit und die Biker sollen „beim Fahren den Verstand einschalten“.
Dazu zeigt die Nürtinger Zeitung ein Bild von einem Motorradunfall, der sich am 11. Juli im Tiefenbachtal zutrug. Zum Unfallhergang berichtete die Nürtinger Zeitung am 13. Juli: „Zu einem schweren Verkehrsunfall zwischen einer Gruppe von drei Motorradfahrern und einem Pkw ist es am Samstagabend, gegen 18 Uhr, auf der K 1243 (Tiefenbachtal) zwischen Nürtingen und Owen gekommen. Dabei erlitt ein 59-jähriger Motorradfahrer tödliche Verletzungen und verstarb noch an der Unfallstelle. Seine zwei Begleiter im Alter von 56 und 57 Jahren wurden schwer verletzt, der unfallverursachende Lenker eines Nissan erlitt leichte Verletzungen. Nach derzeitigem Ermittlungsstand befuhr der 68-Jährige die Straße in Richtung Owen, als er vermutlich aufgrund medizinischer Ursache mit seinem Fahrzeug auf die Gegenfahrbahn geriet . . .“.
An diesem Unfall war ich selbst beteiligt. Mein Bruder starb schon an der Unfallstelle, während mein Freund und ich schwerverletzt und mit bleibenden Schäden überlebten. Aber natürlich ist vor allem der plötzliche Tod meines Bruders eine schreckliche Tragödie für uns alle. Es ist mir unerträglich, dass die Zeitung dieses Unglück mit den oben genannten Aussagen des Innenministers in Verbindung bringt, denn wir hatten den Unfall weder selbst verschuldet noch waren wir mit überhöhter Geschwindigkeit unterwegs.
Die Aufforderung unseres Innenministers „beim Fahren den Verstand einzuschalten“ ist vor diesem Hintergrund nichts weiter als zynisch. In der Statistik des Innenministers wird mein Bruder also lapidar zu den 32 Prozent nicht selbst verschuldeter Unfälle gezählt. Es wird dabei aber verschwiegen, dass diese verunglückten Motorradfahrer fast ausschließlich von Autofahrern getötet wurden. Es wird ebenso wenig erwähnt, dass es umgekehrt kaum Unfallopfer gibt, die ursächlich durch Motorradfahrer verunglückt sind. Der Satz „Motorradfahrer töten nicht, sie werden getötet“ ließe sich sicherlich durch die Statistik belegen, aber offenbar besteht daran weniger Interesse als an der üblichen Stimmungsmache gegen Motorradfahrer.
Leserbriefe | 12.07.2025 - 05:00
Es tut sich nichts bei der Verteidigungsfähigkeit
Fritz Matthäus, Nürtingen.
Seit Februar 2022 gibt es, nach dem zuvor langjährig verdeckten, nun offenen russischen Angriffskrieg gegen die Ukraine und, nicht immer nur verdeckt, auch auf Deutschland und andere westliche Staaten. Seitdem sind die ...
Leserbriefe | 12.07.2025 - 05:00
Zu viele Krankenkassen
Eberhard Schmid, Aichtal-Grötzingen. Zum Artikel „Krankenversicherung: Warken rechnet mit höheren Beiträgen“ vom 8. Juli.
Wie wäre es denn, wenn man einfach weniger Krankenkassen hätte? 94 Krankenkassen mit den entsprechenden Wasserköpfen sind ...