Weihnachtsgrüße

Von Kühemelken und Kellnern im Dirndl

Annika Lubich macht Working Holiday in Australien. Nach einem Farmaufenthalt arbeitet sie nun im Hofbräuhaus in Melbourne.

Annika Lubich in Sydney

Mitte September ging es für mich ganz klassisch für „Work and Travel“ nach Australien. Das Reisefieber hatte mich auch während Corona nie losgelassen und so konnte ich es gar nicht abwarten, als es endlich losging! Nach über 24 Stunden Anreise kam ich abends in Sydney an, habe meine Sachen nur schnell im Hostel abgestellt und bin gleich auf Entdeckungstour gegangen. Am Hafen angekommen, bot sich mir ein wunderschöner Anblick: Das Opernhaus und die Harbour-Bridge vor mir, die Skyline hinter mir und ich wusste, ich war schon mittendrin in meinem nächsten Abenteuer. In den ersten Tagen regelte ich viele organisatorische Dinge wie mein Bankkonto oder meine Steuernummer. Die restliche Zeit verbrachte ich damit, so viel wie möglich in Sydney zu sehen und zu erleben. Unter anderem lief ich über die Harbour Bridge nach North Sydney, war mit Freunden aus dem Hostel am Manly Beach, habe auf einem Markt gegrilltes Känguru probiert und Delfine am Bondi Beach gesehen. Sydney ist definitiv eine aufregende Stadt und ich hätte noch viel mehr Zeit dort verbringen können, allerdings ging es nach fünf Tagen direkt weiter ins „Hunter Valley“. Diese Region ist ungefähr drei Stunden von Sydney entfernt und vor allem für ihren Wein bekannt. Dort wohnte und arbeitete ich dann sechs Wochen auf einer Farm. Ich wurde ziemlich schnell Teil der Familie und bekam so den besten Einblick in den australischen Alltag. Ich war bei Familienfeiern dabei, wurde bei den Nachbarn zum Essen eingeladen, war bei einem Rodeo und wir fuhren sogar gemeinsam für zwei Tage nach Nelson Bay an den Strand.

Außerdem lernte ich viele neue Dinge, zum Beispiel wie man Kühe melkt, Käse macht und Traktor fährt. Auch das Autofahren auf der linken Seite konnte ich dort üben, was bis auf das Blinken tatsächlich gar nicht so verwirrend war. Ich hatte auf jeden Fall eine schöne Zeit auf der Farm, aber da ich natürlich noch viel mehr von Australien sehen möchte, ging es im November für mich nach Melbourne.

Bisher ist Melbourne definitiv mein liebster Ort hier in Australien, auch wenn das Wetter sehr wechselhaft ist und es kaum einen Tag gibt, an dem es nicht regnet. Es gibt jede Menge zu sehen, viele tolle Rooftop-Bars und jede Woche ist irgendwo ein neues Event. Langweilig wird es hier ganz bestimmt nicht!

Da das Leben in einer Großstadt aber auch sehr schnell sehr teuer werden kann, arbeite ich momentan als Kellnerin im Hofbräuhaus. Dort bediene ich ganz nach deutschem Klischee im Dirndl und erkläre meinen Gästen gerne wie man „Kässpätzle“ ausspricht und auf Deutsch Schnaps bestellt. An Weihnachten werde ich wahrscheinlich im Restaurant arbeiten und ein bisschen mit meinen Freunden aus dem Hostel feiern. In Weihnachtsstimmung bin ich allerdings noch nicht wirklich. Es werden zwar überall Weihnachtslieder gespielt, aber es ist schon seltsam, wenn sich alle auf den Sommer vorbereiten und in den Liedern von weißen Weihnachten gesungen wird. Lebkuchen und Spekulatius schmecken aber trotzdem!

Skyline Melbourne

Für Silvester fahre ich dann wieder nach Sydney, schaue mir dort das Feuerwerk an und starte im neuen Jahr meinen Roadtrip entlang der Ostküste nach Norden.

Ich wünsche allen Leserinnen und Lesern und natürlich besonders meiner Familie und meinen Freunden fröhliche Weihnachten und einen guten Rutsch ins Jahr 2023!

 

Liebe Grüße Annika Lubich

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