WOLFSCHLUGEN. Rund 400 Chöre und Vokalensembles aus ganz Deutschland trafen sich kürzlich in Nürnberg und sangen in über 600 Konzerten, teils in freien Tageskonzerten, teils im bewerteten Wettbewerb. 128 Wettbewerbskonzerte fanden in verschiedenen epochalen Kategorien wie Alte und Neue Musik oder auch in verschiedenen Genres wie Klassik, Jazz, Pop und Musical statt. Wer Chormusik mag, war in diesen vier Tagen sehr gut in Nürnberg aufgehoben und fast alle Konzerte waren bis auf den letzten Platz ausgebucht.
Die Stimmung bei den Chören und dem Publikum war ausgelassen, und an jeder Ecke und U-Bahnhaltestelle erklang spontan Chormusik von irgendwelchen Gruppen, die sich gerade zusammengefunden hatten. Diese positiv pulsierende Lebendigkeit der Chorgemeinschaft betonten auch Markus Söder und Christian Wulff in ihren Wortbeiträgen bei der Eröffnungsveranstaltung zum Nürnberger Chorfest.
Mit insgesamt 27 Proben bereitete sich auch der Kammerchor Schola Cantorum aus Wolfschlugen auf diesen Wettbewerb vor. Und dabei wurden nicht nur die richtigen Töne bewertet, sondern besonders Intonation, Phrasierung, Artikulation, Agogik, Stiltreue, Chorklang, Suggestivität und noch manches mehr.
Herbert Kampmann, studierter Musikpädagoge mit Schwerpunkt Chormusik, brachte hier all sein Können ein, um den Kammerchor auf dieses große Event vorzubereiten. Engagiert und top vorbereitet traten seine Sänger in der Friedenskirche im Wettbewerb für romantische weltliche Musik mit acht weiteren Chören in dieser Kategorie an. Waren die anderen Ensembles meist große Chöre aus Großstädten wie Mannheim, Hannover, Berlin und Kassel, standen Kampmanns Scholaner aus dem eher ländlicheren Wolfschlugen zunächst etwas ehrfürchtig vor der großen Konkurrenz. Doch der kleinere Kammerchor sang sich in die Herzen des Publikums und der Jury und erreichte bei den gemischten Chören in dieser Kategorie gar den zweiten Platz. Und in der Gesamtwertung mit Frauen- und Männerchorbewertung mit 11,6 Punkten den vierten Platz und einem „sehr guten Erfolg“. Nur 0,4 Punkte fehlten leider für den dritten Platz.
Dennoch verließ der Kammerchor hochzufrieden mit diesem Ergebnis das Chorfest in Nürnberg, denn es zeigte wieder, dass der Kammerchor ganz vorne mitmischt. Mit einem buntgemischten Tageskonzert mit unterhaltsamem Pop und Jazzrepertoire verabschiedete sich der Chor vom Publikum im Nürnberger Orpheum und wird am Samstag, 5. Juli, sein Nürnberger Programm noch einmal in Wolfschlugen bei einer gemütlichen Sommerserenade abends im Schulhof der Grundschule singen. Die Informationen dafür stehen auf der Homepage des Chores.