NÜRTINGEN. Trotz kaltem Novemberregen strömten kürzlich über 500 Besucherinnen und Besucher anlässlich des Benefizkonzertes des Daimler Sinfonieorchesters für das Welthaus Nürtingen in die Stadtkirche St. Laurentius. Sie wurden mit einem musikalischen Abend belohnt, der tief berührte. Der Kirchenraum wurde mit warmen, kraftvollen und virtuosen Klängen erfüllt – ein Programm, das für ein Laienorchester außergewöhnlich ambitioniert war.
Den Auftakt bildete das Adagio aus Aram Khachaturians „Spartacus“ – ein Werk voller weit ausschwingender Melodien, das die Zuhörer unmittelbar in eine Welt leidenschaftlicher Gefühle zog. Es folgte die Filmmusik zu Serge Prokofieffs satirischer Novelle „Leutnant Kije“, deren wechselnde Motive und feine Solo-Momente hohe Konzentration und spielerische Leichtigkeit vom Orchester verlangten.
Nach der Pause entfaltete sich mit Rimsky-Korsakows „Scheherazade“ ein klangmalerisches Panorama aus Tausendundeiner Nacht. Konzertmeister Hannes Meißner übernahm die Rolle der Erzählerin mit einer beeindruckend klaren, warmen Solo-Violine, getragen von einem präzise geführten Orchester unter der souveränen Leitung von Matthias Baur. Das Publikum dankte mit lang anhaltendem Applaus. Eine schwungvolle Polonaise aus „Die Nacht vor Weihnachten“ bildete den beschwingten Abschluss.
Eine Besucherin brachte die Stimmung auf den Punkt: „Man hat gemerkt, wie viel Herz in diesem Abend steckte – musikalisch und menschlich. Für mich war das ein Geschenk für die ganze Stadt.“
Das Benefizkonzert wurde von der Bürger:innen-Genossenschaft Nürtingen eG organisiert, der Trägerin des Welthauses in der Kirchstraße 14. Dort verbindet sich seit 2025 fairer Handel mit einem Ort der Bildung und einer offenen Weltküche für ein besseres gesellschaftliches Miteinander. Die großzügige Unterstützung des Konzertabends durch Sponsoren und Spendern ist eine willkommene Unterstützung der ehrenamtlich getragenen Arbeit der Genossenschaft.