Leserbriefe

Zurück im Land der Absurditäten

Henning Schöpe, Neckartenzlingen.

Gespräch am Flughafen in Palma. Im Boarding-Bereich noch einen Kaffee trinken, nach einem erholsamen Urlaub. Am Tisch eine Schweizer Familie, man kommt ins Gespräch, woher? Wohin? Dann plötzlich die Frage im netten Schweizer-Deutsch. „Was sagen Sie zu Deutschland?“ Ich muss etwas verdutzt geguckt haben, denn der Herr erklärte, dass er es nicht verstehen könne, wie ein solch starkes Industrieland wie Deutschland sich unter anderem eine derartige Energiepolitik leistet, Atomkraftwerke zerstört, Kohlekraftwerke wieder hochfährt, fragwürdiges Gas aus aller Welt zu horrenden Preisen bezieht. Er kann sein Nachbarland nicht mehr verstehen, das seine wirtschaftlichen Grundlagen beseitigt, um das Weltklima zu retten. Ich musste ihm in allem recht geben, auch zu kurz angesprochenen anderen Themen, die im Moment in Deutschland eine Rolle spielen (Heizungsverbot, Gendern, Streiks unter anderem), da auch ich, wie der weitaus größte Teil der deutschen Bevölkerung, die Dinge ähnlich sehe. Er konnte es nicht fassen, dass es in Deutschland möglich ist, ohne irgendwelche berufliche Qualifizierung oder Studienabschlüsse in höchste Regierungsämter aufzusteigen! Die Familie musste zu ihrem Flieger, das Thema war vom Tisch, man konnte seine Gedanken zurück zu den Erlebnissen schweifen lassen! Zwei Stunden später Landung in Stuttgart, beim Betreten der Halle vom Flugfeld aus dann die Begrüßung auf einem großen Plakat in „feinstem“ Englisch: „Welcome to The Länd“ – da wusste ich, der Schweizer hatte vollkommen recht. Ich bin zurück im Land der Windräder, Klimakleber und anderen Absurditäten!

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