Leserbriefe

Wie dumm wäre das denn?

Dora Gerwig, Nürtingen. Zum Artikel „Unterensinger Hausmeister ist kein Einzelfall“ vom 14. Dezember.

„Wie dumm wäre das denn?“ Sagt Saskia Esken zur Abschiebung von Geflüchteten in festen Arbeitsverhältnissen. Die Erfahrung zeigt aber, dass gerade das in vielen Fällen passiert. Leute, die auf Kosten der Steuerzahler hier schon etliche Jahre gelebt, brav Deutschkurse und oft sogar eine qualifizierte Ausbildung absolviert haben und regelmäßig zur Zufriedenheit ihrer Arbeitgeber in wenig nachgefragten Jobs arbeiten, werden abgeschoben. Weil man weiß, wo sie wohnen und arbeiten, sind sie leichter zu finden als die Personen, die keine Lust auf „niedere“ Arbeiten haben, aber schwerer zu erreichen und abzuschieben sind. Warum das Ganze? Damit die Politiker die versprochenen Abschiebungszahlen vorweisen können. Was für eine Verschwendung von Zeit, Geld und Motivation. Dann werden, weil man ja Arbeitskräfte braucht, zum Teil direkt in den Nachbarländern der Abgeschobenen neue Arbeitskräfte angeworben, denen man erst einmal Deutschkurse bezahlen muss, damit man sie einsetzen kann. Was für ein Wahnsinn.

Warum ist es nicht möglich, dass die zuständigen Ministerien pragmatische Lösungen gemeinsam finden, damit den Betrieben die mühsam ausgebildeten Arbeitnehmer nicht Knall auf Fall weggenommen werden? Sollen Sie doch die Arbeitsunwilligen und Kriminellen erfassen und abschieben und die Integrierten unsere Renten erarbeiten lassen. Als ehrenamtliche Flüchtlingshelferin verzweifelt man an unserem Staat.

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