Leserbriefe

Wendlingen als Ärztestandort erhalten

Dr. Walter Parth, Kirchheim. Zum Artikel ,,Fortbestand von Hausarztpraxis in Gefahr?“, Wendlinger Zeitung vom 27. Juni. Und ich dachte immer, dass es die Aufgabe des Bürgermeisters und des Gemeinderats sei, die Attraktivität einer Stadt aufrechtzuerhalten, aber nun lese ich, dass Herr Weigel seine Aufgabe nicht darin sieht, für eine gute ärztliche Versorgung seiner Bürger zu sorgen. Zwar sind inzwischen Urologe, Kinderarzt und HNO-Arzt aus Wendlingen abgewandert, aber sowohl er als auch der Gemeinderat sehen es als Aufgabe des Arztes, dem das ja jetzt egal sein sollte, sich darum zu kümmern, dass der Standort Wendlingen auch weiterhin für eine Hausarztpraxis interessant bleibt.

Dabei schlägt man dem Mediziner allen Ernstes vor, er möge doch einen Shuttle-Service für seine Patienten einrichten und hält es andererseits auch für zumutbar, dass ein alter, gehbehinderter, krebskranker Patient die 200 Meter von der Marktplatzgarage zu Fuß zurücklegt.

Schön, wie bekümmert man um das Wohl der Bürger ist. Dieser Hausarzt hat seinen Part, wie ich weiß, längst erfüllt: Er arbeitet noch im fortgeschrittenen Alter, um eine reibungslose Übergabe auf seinen Nachfolger zum Wohl seiner Patienten zu ermöglichen, nachdem bereits drei interessierte Kollegen abgesprungen sind, da ihnen die Aussicht auf 50 bis 60 Wochenarbeitsstunden, im Dienst der Wendlinger Bürger, inakzeptabel erschien.

Eigentlich kann man nur den Kopf schütteln und dem Arzt beziehungsweise seinem Nachfolger raten, Wendlingen zu verlassen.

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