Manfred Richey, Nürtingen. Zum Leserbrief „Stadtwerke können Erdgastankstellen bauen“ vom 26. Februar. Christian Bürk wirft mir vor, mein Leserbrief „Eine Zukunftstechnologie“ vom 22. Februar enthalte zwei Pferdefüße: Erstens sei die Rechnung zu den Wasserstoffgewinnungskosten formal nicht korrekt, zweitens seien die Kosten der Wasserstoffbereitstellung (Transport, Speicherung, Entnahmestellen) nicht aufgeführt und diese sollen horrend hoch sein.
Hätte Christian Bürk sich informiert, könnte er nachvollziehen, dass man Wasserstoff aus Biomasse (nur davon war die Rede) sehr wohl zu den genannten geringen Kosten erzeugen kann. Die Kosten für Transport, Speicherung und Bereitstellung sind etwa dieselben wie bei Erdgas. Selbst wenn die Kosten um zehn Prozent höher ausfallen, sind diese nicht horrend hoch.
Nur an der Tankstelle muss der Druck bei Wasserstoff auf 350 beziehungsweise 700 Bar gebracht werden, bei Erdgas sind es nur 200 Bar – also etwas mehr Aufwand.
Ein ganz dicker Fehler unterläuft Herrn Bürk dann bei den Kosten für Erdgastankstellen, die er mit 25 000 Euro angibt. Hier hat er doch glatt eine Null vergessen! Preise aus 2009/2010 liegen zwischen 190 000 und 350 000 Euro pro Erdgastankstelle, abhängig von der Infrastruktur. Der Mittelwert liegt also bei 270 000 Euro. Und das bei einem Serienprodukt – es gibt ja über 800 Erdgastankstellen.
Mit Erdgasautos kann man noch bis 2018 an den Treibstoffkosten sparen, danach endet die Steuervergünstigung – und die Preise werden kräftig steigen. Wasserstofftankstellen werden zurzeit in kleinen Stückzahlen gebaut, also eher Prototypen. Diese kosten zwischen einer und zwei Millionen Euro. In Serie ist mit einer deutlichen Reduzierung auf vermutlich 500 000 bis 800 000 Euro zu rechnen. Das ist zwar immer noch teurer, aber nur um den Faktor zwei bis drei und nicht 40-fach.
Allerdings ist eine andere Frage wichtig: Wie lange gibt es noch Erdgas zu bezahlbaren Preisen? Das (billige) Erdöl geht bald zu Ende, das (billige) Erdgas folgt kurz darauf. Wasserstoff dagegen gibt es unbegrenzt – egal, ob per Elektrolyse (deutlich teurer) oder aus Biomasse (preiswert) hergestellt. Im Gegensatz zu Erdöl und Erdgas ist es keine Primärenergie, setzt kein CO2 frei und belastet nicht die Umwelt. Und bei dezentraler Herstellung vor Ort bleibt das Geld bei uns und fließt nicht in politisch instabile und unsichere Länder. Das Wasserstoff-Tankstellennetz ist noch sehr dünn. Im Jahr 2009 gab es rund 20 Tankstellen, Ende 2010 waren es etwa 30 und bis Ende 2011 soll sich die Zahl verdoppeln.
Leserbriefe | 21.06.2025 - 05:00
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Leserbriefe | 21.06.2025 - 05:00
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