Nadja Rigo, Wolfschlugen. Zum Artikel „Der KJR macht das Rennen“ vom 4. Juni. Enttäuschend, traurig und eigentlich ein echtes Armutszeugnis. Wie kann es sein, dass sich eine Gemeinde derart ihrer Verantwortung entzieht? Natürlich bedauern es die Gemeinderäte, dass der Verein für Kernzeitbetreuung seine Tätigkeit aufgibt. Nun muss sich nämlich ein anderer „kümmern“. Sicherlich hat der Verein in den letzten Jahren großartige Arbeit geleistet, war flexibel und einzigartig im Umkreis. Meiner Meinung nach sollte eine Kernzeitbetreuung für Schulkinder keine Einzigartigkeit sein, sondern eine Selbstverständlichkeit!
Traurig, dass es allen Ortschaften und Städten um Wolfschlugen herum gelingt, auch eine Betreuung ab sechs Jahren zu gewährleisten! Aber das, was sich so positiv anhört, die Tätigkeit des Vereins, war für die Eltern eine große Belastung. Der Verein wurde von berufstätigen Müttern geleitet, die neben Beruf, Haushalt und Kindern eine kleine Firma mit aktuell 80 Kindern, zehn Betreuerinnen, einem Mitarbeiter für Verwaltungsaufgaben und einem Umsatz von circa 250 000 Euro führten. Hierfür haben sie sowohl die rechtliche als auch die steuerrechtliche Verantwortung und Haftung. Dies war unter anderem einer der Gründe, warum man im März beschloss, die Betreuung an die Gemeinde zu übergeben.
Nun kommt es selten so wie man denkt oder hofft. Die Gemeinde kümmerte sich insofern, als dass sie sich dazu entschloss, die Aufgabe an einen freien Träger zu übergeben. Vorgabe: die Kosten müssen durch die Elternbeiträge gedeckt sein. Für die Eltern heißt dies, eine Beitragserhöhung von über 100 Prozent hinzunehmen! Natürlich ist keine Gemeinde verpflichtet, eine Betreuung außerhalb der Schulzeit zu leisten. Aber Fakt ist, dass es in Wolfschlugen 200 Schulkinder gibt und davon 80 in die Kernzeit gehen – Tendenz steigend.
Auf der Homepage wirbt die Gemeinde: „Erziehung, Bildung und Betreuung sind große Zukunftsaufgaben“ – wie es für mich aussieht jedoch nur bei einer Betreuung von null bis sechs Jahren, das heißt, wenn man gesetzlich verpflichtet ist oder wenn es nichts kostet. Warum sonst wurde das kommunale Modell nie öffentlich angesprochen?
Ich bin mir sicher, dass der gewählte Träger seine Aufgabe gut machen wird und die Kinder gut aufgehoben sind. Nur verstehe ich es nicht, warum dies alles auf den Schultern der Eltern und der Betreuerinnen ausgetragen wird. Letztendlich stellt sich für viele Eltern ab September die Fragen „Kann ich mir die Kernzeit für mein Kind überhaupt noch leisten?“ und „Werden die Betreuer bleiben und weiterhin den Kindern stabile Sicherheit und Geborgenheit bieten?“.
Schade, dass in Wolfschlugen an Maßnahmen für Kinder gespart wird. Bei vielen anderen Maßnahmen könnte man durchaus ein wenig oder auch eine ganze Menge sparen!
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