Leserbriefe

Warum will die EU die Gesetze aufweichen?

Elfriede Steckroth, Neckartailfingen. Zum Artikel „Zugvögel bald wieder frei zum Abschuss?“ vom 22. Mai. Was in Süd-und Osteuropa passiert ist unglaublich, aber wahr. Obwohl verboten, boomt das schmutzige Geschäft der Wilderei. Viele der uns so lieb gewordenen Singvögel werden, vor allem auf Malta, aber auch sonst Opfer von Netzfallen, Leimruten, Bleikugeln aus Gewehren. Das Komitee gegen den Vogelmord, ein eingetragener Verein, hat schon viel erreicht und arbeitet mit der Polizei und der Bevölkerung zusammen – Schwalbenzungen sollen keine Delikatesse mehr sein. Mittlerweile sehen das viele der heimischen Bevölkerung ein – trotzdem wird gewildert.

Ich frage mich, was der EU-Kommissionpräsident sich dabei denkt, wenn die bestehenden Gesetze aufgeweicht werden sollen. Das kann keinem recht sein – auch nicht den Bauern. Dann wird die Wilderei legal und das in Zeiten von Klimaerwärmung und Artensterben. Auch die Wildtiere brauchen unseren Beistand und Schutz, genauso wie die domestizierten Tiere. Oder wollen wir in Zukunft von Schnaken und anderen Insekten „aufgefressen werden“? So weit wird es bald kommen, wenn die Insekten keine natürlichen Feinde mehr haben – und das sind die Vögel. Wir sind auf sie angewiesen, genauso wie auf die Bienen. Sie helfen uns – ohne sie nehmen Schädlinge (Zecken, Schnaken und so weiter), die vom wärmeren Klima profitieren, noch viel mehr überhand. Dies würde zur tödlichen Gefahr für alle werden – das kann niemand wollen. Vom lieblichen Gesang unserer gefiederten Freunde möchte ich gar nicht erst reden.

Und wie groß ist die Freude, wenn die Schwalben wiederkehren, um Insekten zu vertilgen und den Sommer mit uns zu verbringen. Die Natur kann ohne uns wunderbar überleben, aber umgekehrt ist dies nicht der Fall. Da wir ein Teil der uns umgebenden Natur sind, gehen wir auch langfristig zugrunde, wenn wir sie zerstören.

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