Leserbriefe

Warnung für alle etablierten Parteien

Dietmar Helmers, Westerheim. Zur Wahl in Bremen.

Bremen ist zwar ein kleines Bundesland, doch bei den Wahlen zum Bremer Landtag geht es nicht nur um die Stimmen im Bundesrat, sondern viel mehr um Symbolpolitik. Die SPD kann sich zu Recht freuen und speziell bei ihrem beliebten Bürgermeister und Spitzenkandidaten Andreas Bovenschulte bedanken, dass der Negativtrend aus den vergangenen Landtagswahlen gestoppt wurde. Sie kann sogar als Wahlsieger mit den meisten Stimmen triumphieren und damit die gesamte Partei stabilisieren sowie auch Kanzler Olaf Scholz helfen. Die CDU bleibt auf dem alten Level und spielt jetzt nur noch die zweite Geige. Einen herben Absturz erleiden dagegen die Grünen um Vizekanzler Robert Habeck, bei denen der Höhenflug mit Glanz und Gloria jäh beendet wurde und die nach dem „Hauruck-Heizungsgesetz“ und dem „Grünen Filz“ mit Vettern- und Cliquenwirtschaft endlich wieder in der Realität angekommen sind. Dass es mit der FDP auch bei der Landtagswahl in Bremen runter und nicht rauf geht, ist für den Parteichef Christian Lindner sehr bitter. Sie landen mal wieder auf der parlamentarischen Kippe und müssen froh sein, dem kompletten Absturz gerade noch mal entkommen zu sein.

Die größten Wahlsieger nach Stimmenzuwachs sind bei der Wahl in Bremen jedoch die Populisten mit dem schrägen Namen „Bürger in Wut“, die aus dem Stand doppelt so viele Stimmen erreichen wie die FDP. Das zeigt, wie leicht Populisten derzeit Stimmen einfangen können und sollte deshalb eine Warnung für alle etablierten Parteien sein. Für die kommende Wahlserie in Deutschland lässt das jedenfalls nichts Gutes erwarten.

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