Leserbriefe

Waldkindergarten – ein Kindheitstraum

Jacqueline Welsch, Schlaitdorf. Zum Artikel „Neuer Ärger für den Waldkindergarten“ vom 3. April. Da ich selbst im Aichtal aufgewachsen bin, habe ich mir gerne mal den Waldkindergarten in Neuenhaus angesehen – ein (Kindheits-) Traum. Wünschen wir uns nicht alle genau das? Seien wir doch mal ehrlich. Ein entschleunigtes Leben in und mit der Natur. Einfach leben! Ist es nicht toll, wenn Kinder in dieser Form auf das Leben vorbereitet werden? Spielerisch dürfen sie sich frei in der Natur bewegen. Ohne Einflüsse von virtuellen Medien, haufenweise (unnützem) Plastikspielzeug und vorgefertigten Spielangeboten können sich die Zwerge im Sozialverhalten üben und wertschätzend lernen, mit den natürlichen Ressourcen umzugehen.

Wären wir nicht froh, wenn die regierenden Generationen davon mehr verstehen würden? Wer weiß, ob Klimawandel dann eines unserer vielen Probleme wäre.

Bei meinem Spaziergang durch den Wald sah ich aus Naturmaterial gebastelten Baumschmuck. Hocker aus Holzstämmen. Eine Werkbank, an der gesägt und gehobelt wird. Es hat ein bisschen was von Zwergenwald – wie im Märchen. Da wäre ich gern noch einmal Kind und hätte den Wunsch, in diesen Waldkindergarten gehen zu dürfen. Aber, was sehen die Nachbarn? Eine Schranke, die die Kinder schützt, und ein Schutzdach, das aus nachvollziehbaren Gründen fest mit dem Boden verankert ist. Und was sagt das Landratsamt: Das muss weg! Ach, wenn wir doch endlich diese lästigen Kinder los wären oder wenn wir sie wenigstens irgendwo einsperren könnten oder . . . vielleicht kehrt ja jeder der Nachbarn mal vor seiner Tür oder räumt mal seinen Garten auf. Das war übrigens der einzige Anblick, der mich dort im Wald sehr gestört hat.

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