Leserbriefe

Wachstum bei Millionären

Peter Främke, Neckartailfingen. Zum Artikel „Mit den Einkommensmillionären geht es bergauf“ vom 29. Juni. Im Jahr 2013 wurde ein Millionärs-Wachstum um 2800 auf 17 400 Millionäre verzeichnet, wie das Statistische Bundesamt in Wiesbaden ermittelt hat – neuere Zahlen gibt es noch nicht. Aber in den folgenden vier Jahren bis 2017 hat diese Art von Wachstum und die Spaltung der Gesellschaft in Arm und Reich weitere „Fortschritte“ gemacht, sodass ein „Weiter so“ in der Politik nicht mehr zu verantworten ist. Es ist höchste Zeit für einen Politikwechsel und den Mut, sich mit den „Reichen und Mächtigen“ anzulegen.

Christoph Link zitiert in dem Artikel diese klaren Äußerungen von Sahra Wagenknecht, der Fraktionschefin der Linken im Bundestag: „Beschäftigte in Pflegeberufen leisten Großartiges und werden mit kümmerlichen Löhnen abgespeist, während viele Manager mit Millionengehältern nach Hause gehen“ – immer öfter habe das „Einkommen keinen Bezug mehr zur realen Leistung.“ Auch Professor Dr. Christoph Butterwegge, der hervorragende Kandidat der Linken bei der Wahl des Bundespräsidenten, hat zu diesem Thema vor Kurzem im Stuttgarter Rathaus beim Sommerempfang der Fraktion SÖS-Linke-PluS gesprochen: „Armut in einem reichen Land“. In Deutschland, wo Hyperreiche im Jahr Milliarden allein an Dividenden kassieren, würden die Armen für ihre Situation selbst verantwortlich gemacht, nach dem Motto: Wer Arbeit sucht, findet auch welche! Ohne Berücksichtigung von Leiharbeit, Abbau von Sozialleistungen, Rentendesaster.

Von Bertolt Brecht gibt es den berühmten Vierzeiler, der immer noch hochaktuell ist: „Reicher Mann und armer Mann / standen da und sahn sich an. / Und der Arme sagte bleich: / Wär’ ich nicht arm, wärst Du nicht reich!“

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