Leserbriefe

Unschuldige Radfahrer?

Heidrun Evelyn Bay, Neuffen. Zu den Leserbriefen Radler runter vom Gehweg und Unfallstatistik anschauen vom 31. Juli. Es ist interessant zu lesen, dass ein Vertreter einer immer stärker und mit Verlaub gesagt immer frecher und dreister werdenden Verkehrsteilnehmergruppe, nämlich der Radfahrer, auf Unfallstatistiken hinweist. Sicherlich sind diese Statistiken richtig und objektiv (außer man lebt nach dem Motto: Traue keiner Statistik, die Du nicht selbst gefälscht hast!). Aber nichtsdestotrotz sollte Herr Epple seinen Radlerkollegen mal klarmachen und eindrucksvoll vermitteln, und da komme ich zu dem zweiten Leserbrief von Herrn Baumgartner, welchen ich voll und ganz unterstütze, dass die bisher eingerichteten Radwege zur Benutzung durch ebendiese Verkehrsteilnehmergruppe und nicht als rote Zierbänder für die Nürtinger Straßenbegrenzungen gedacht sind. Wenn man (und ich denke, dass ich da nicht die einzige vierrädrige Verkehrsteilnehmerin bin, die das schon erlebt hat) zum Beispiel von Frickenhausen kommend einen Radfahrer überholt, der auch auf dem extra eingerichteten Fuß- und Radweg fahren könnte und man wegen einer roten Ampel ebendiesen Radfahrer wieder neben sich hat (und zwar nicht links oder hinter sich, so wie das die Verkehrsordnung vorschreibt, sondern rechts) und dann erstaunt feststellt, dass dieser die rote Ampel überfährt, nach rechts Richtung Nürtinger Hochschule abbiegt, um dann sofort einen Schlenker zu machen, um den dort nach rechts geltenden grünen Pfeil in Anspruch zu nehmen, also sich verkehrswidrig freie Fahrt verschafft, dann braucht man sich über hohe Unfallzahlen mit Radfahrern doch nicht wundern.

Von manchen Schülern und manchen motorisierten Zweirädern rede ich erst gar nicht. Vielleicht sollten sich die Zweiradfahrer mal überlegen, dass auch sie mit ihrem Verhalten eine Gefahr für andere Verkehrsteilnehmer darstellen. Aber mir ist klar, dass es immer einfacher ist, bei anderen die Schuld zu suchen. Das oben genannte Beispiel (nur eines von vielen) bestärkt mich immer wieder in meiner Auffassung, dass auch Radfahrer ein Kennzeichen bekommen sollten, so wie es die anderen Verkehrsteilnehmer auch brauchen, und wenn es auch nur ein Versicherungsschild ist.

Um auf die Statistiken zurückzukommen, würde mich mal interessieren, ob irgendwo (Polizei, Gemeinde- oder Stadtverwaltungen) Statistiken geführt werden, wie viele unfallflüchtige Radfahrer und damit Geschädigte, die auf ihren Kosten sitzenbleiben, weil man die Verursacher wegen fehlender Identifikation nicht ermitteln kann, es gibt.

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