Leserbriefe

Umstiegsfantasien helfen da wenig

Maike Pfuderer, Stuttgart. Zum Artikel „Tiefbahnhof kostet 372 Millionen mehr“ vom 28. Dezember. 114 Prozent – mehr nicht? Ich fürchte wohl doch. Denn kurz vor Erscheinen des Artikels „Tiefbahnhof kostet 372 Millionen mehr“ war ja erst die 13. von insgesamt 28 Kelchstützen gegossen.

Das Geschenk, von dem der neu gewählte Oberbürgermeister der Landeshauptstadt im Wahlkampf sprach, wird also auf sich warten lassen. Ja es ist eher fraglich, ob die Eröffnung noch in die Amtszeit des Herrn Dr. Nopper fällt, er ist zunächst ja auch nur für acht Jahre gewählt und angesichts seines Alters kann er maximal 13 Jahre amtieren.

Und doch bleibt der Partei, die sich von Beginn an klar gegen das Projekt positioniert hat, nichts anderes übrig, als dieses Projekt zum möglich besten Ende zu bringen – nun muss fertig gebaut werden. Bestmöglich! Und nicht so „bestgeplant“ wie sich der Kellerbahnhof aktuell darstellt. Alleine der Trogbahnhof kostet nun ein gutes Fünftel der ursprünglich fantasierten Baukosten von angeblich 2,8 Milliarden für das gesamte Projekt.

Verantwortungsvolle Verkehrspolitik bedeutet eben, auch zu akzeptieren, dass es Abstimmungen für das Projekt gab und nun aus dem Tiefbahnhof ein wirklich leistungsfähiger Bahnknoten in Stuttgart entstehen muss. Umstiegsfantasien, wie gelegentlich am Montagabend kolportiert werden, helfen da wenig.

2021 wird sicher nicht das Jahr, in dem in Stuttgart ein Bahnhof in Betrieb geht, hier sind die Jahre 2028 bis 2030 eher optimistisch gerechnet. 2021 ist aber das Jahr der Landtagswahl und hier können zehn Jahre verantwortungsvolle und erfolgreiche Verkehrspolitik bestätigt werden. Erfolgreiche Verkehrspolitik ist, wie sich seit zehn Jahren zeigt, grüne Verkehrspolitik, die können die Wähler im März bestätigen.

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