Leserbriefe

Toleranz und Ignoranz

Christina Hasart, Nürtingen. Der Vortrag von Dr. Ulfkotte mit dem Titel Schleichende Islamisierung und die darauf folgenden Reaktionen haben gezeigt, dass es hier um ein zentrales Thema geht, das die unterschiedlichsten Emotionen hervorruft. Ich habe Verständnis dafür, dass wir uns nichts sehnlicher als ein friedliches Zusammenleben wünschen. Unser von christlich-humanistischen Werten geprägtes Menschenbild fordert von uns die Ablehnung einer pauschalen Verurteilung von Andersgläubigen. Angst zu schüren ist genauso wenig förderlich wie Sand in die Augen zu streuen, wie es der Leserbrief von Reza Maschajechi bei der Darstellung der Situation von iranischen Christen geschah. Glücklicherweise hat Pfarrer Roß dies in seinem Leserbrief richtiggestellt.

Wo sind die Stimmen von Muslimen, die sich für einen toleranten Islam einsetzen? Vielmehr beobachte ich in verschiedenen Bereichen ein deutliches Bestreben, islamische Werte, die teilweise nicht mit unserem Grundgesetz in Einklang zu bringen sind, in unserer Gesellschaft zu etablieren. Jeder Einzelne ist gefordert, sich mit den Zielen und Inhalten, die in den verschiedenen islamischen Verbänden propagiert werden, zu beschäftigen. Erst dann, wenn offen und ehrlich über die jeweiligen Wertesysteme kommuniziert wird, sind eine kritische Auseinandersetzung und ein Dialog möglich. Dann erst wird der viel zitierte Begriff Toleranz richtig mit Leben gefüllt, wenn ich mich im Wissen um die Verschiedenheit des anderen respektvoll und kritisch mit ihm auseinandersetze. Dazu gehört selbstverständlich auch ein klares Bewusstsein und Bekennen der eigenen Standpunkte und Werte. Wer die Augen verschließt vor Gruppierungen, die unsere mühsam errungene demokratische Freiheit unterwandern, ist nicht tolerant, sondern ignorant.

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