Marc Sink, Oberboihingen. Zum Artikel „Wir betreiben Grundlagenforschung“ vom 24. April. Im Tübinger Max-Planck-Institut werden Affen auf abscheulichste Weise gefangen gehalten, ihnen wird die Schädeldecke aufgesägt und eine runde Metallplatte implantiert. Dann werden sie für Versuchszwecke gequält (zum Beispiel um „Lernschwäche“ zu erforschen). Anschließend werden diese Affen getötet, um das Gehirn zu untersuchen.
Bei diesem Artikel ist das Foto von Holger Fischer mit seinem süffisanten Lächeln geradezu unerträglich, es erinnert mich an vergangene Zeiten. Er verharmlost, bagatellisiert oder redet sich die Sache passend zurecht. Was maßt sich der Mensch an? Die Natur ist sicher oft „grob und radikal“, aber wir sind doch in der Tierevolution an höchster Stelle, haben Verstand, einen Gerechtigkeitssinn, ein Sozialempfinden, sind in Kenntnis von Ethik, Moral, Recht und kennen den „kategorischen Imperativ“ von Immanuel Kant.
Alle Tiere empfinden wie wir Menschen, haben Gefühle und das Recht auf Freiheit und Leben. Nicht einmal bei der Gattung Affen, die uns doch so ähnlich sind, zeigen wir Mitgefühl, Recht und Schutz. Tiere haben keinen Rechtsanwalt und keine Lobby. Wie abstrus muss es sein, dass man „Lernschwäche“ an solchen Affen erforscht und wie überlebensnotwendig sind solche Erkenntnisse für den Menschen?
Auch von der Kirche hört man diesbezüglich sehr wenig. Obwohl Tiere auch die Geschöpfe Gottes sind, wird das grausame Vergehen und Schlachten sichtlich geduldet beziehungsweise unsere „öko-soziale“ grün-rote Landesregierung ist scheinbar auch nicht fähig, willig oder in der Lage, diese Art von Verbrechen zu unterbinden. Ganz im Gegenteil, man denkt sogar darüber nach, solche Tierversuche zu steigern.
Die Welt driftet mittlerweile völlig auseinander und unsere Gesellschaft ist seit langem von Egoismus, Narzissmus, Reichtum und von einem „Dauer-Wachstums-Wahn“ geprägt. Deshalb interessiert es kaum jemanden, wenn Tiere für die diffuse Forschung missbraucht werden.
Dennoch gibt es anerkannte Alternativen für Tierversuche (zum Beispiel die „Stammzellen-Methode“). Aber das kostet extra Geld, ist unbequem und aufwendiger. Ich schäme mich für die Gattung „Mensch“!
Leserbriefe | 21.06.2025 - 05:00
Von Binse, leerem Stroh, Faulheit und Fäulnis
Herbert Schölch-Heimgärtner, Neuffen. Zum Leserbrief „Mehr Arbeit oder weniger Wohlstand“ vom 4. Juni.
Die übermittelte „Binsenweisheit“ des Friedrich Merz, wir müssten jetzt aber mehr arbeiten, ist leeres Stroh und wird nicht klüger, wenn Kunzmann ...
Leserbriefe | 21.06.2025 - 05:00
Ein Beispiel für Qualitätsjournalismus
Eugen Wahl, Nürtingen. Zum Artikel „Judenhass ist nie zu rechtfertigen“ vom 5. Juni.
Armin Käfer gelingt es in seinem Leitartikel so gut wie alle Facetten und Zusammenhänge des eskalierenden Judenhasses bei uns und im Nahen Osten zu beleuchten. Dies ...