Mareli Schröter, Nürtingen. Zum Artikel „Flüchtlinge mit bevorzugter Hautfarbe“ vom 14. Mai.
Der Artikel von Herrn Christian Putsch hat mich tief bewegt und gleichzeitig sehr enttäuscht. Als jemand mit engen Verbindungen zu Südafrika möchte ich gerne folgende Gedanken und Erfahrungen als Leserbrief mitteilen. Der Artikel – er ist einseitig, oberflächlich und wird der komplexen Realität Südafrikas nicht gerecht. Südafrika ist ein Land mit vielen Sprachen, Kulturen und Religionen. Die meisten Menschen leben friedlich miteinander, lieben das Leben im Freien, haben Humor und Zusammenhalt – trotz großer Herausforderungen. Es gibt Gewalt. Seit dem Ende der Apartheid sind viele Bauern brutal ermordet worden – Männer, Frauen und Kinder. Das ist keine politische Floskel, sondern brutale Realität. Es geht hier nicht um „weiße Opfer“, sondern um das Grundrecht, in Sicherheit zu leben. Viele Südafrikaner – unabhängig von ihrer Hautfarbe – arbeiten seit Jahrzehnten daran, das Land aufzubauen. Weiße Südafrikaner tragen oft eine schwere historische Schuld, obwohl viele von uns damals nicht einmal geboren waren. Trotzdem engagieren sich viele für Gleichheit und Versöhnung. Was der Artikel verschweigt: Die Regierung lässt gewaltverherrlichende Parolen bei politischen Kundgebungen zu. Solche Rufe wie „Tötet den Weißen“ oder „Tötet den Farmer“ wären in anderen Ländern undenkbar – warum gelten hier andere Maßstäbe? Diese Menschen, die den Flüchtlingsstatus der USA angenommen haben, tun dies nicht aus Privilegien, sondern aus Angst – wie es wohl jede Mutter, jeder Vater täte, wenn es um das Leben ihrer Kinder geht. Wer Südafrika beurteilen will, sollte sich tiefer mit dem Land beschäftigen – mit seiner Geschichte, seinen Widersprüchen, aber auch mit der Hoffnung und dem Mut seiner Menschen. Urteilen wir nicht vorschnell. Hören wir zu. Und sehen wir das ganze Bild.
Leserbriefe | 22.05.2025 - 05:00
Darf Kirche politisch sein?
Klaus Frank, Neckartenzlingen.
Ein Hauptthema des evangelischen Kirchentages war die Fragestellung, wie politisch Kirche sein darf, nach der vorangegangenen Kritik der Bundestagspräsidentin Julia Klöckner am übertriebenen politischen Engagement der ...
Leserbriefe | 22.05.2025 - 05:00
Gesunde Ernährung als Feindbild der Rechten
Udomar Rall, Nürtingen. Zum Artikel „Jetzt übernimmt der „schwarze Metzger‘“ vom 10. Mai.
Endlich konnte Söder den verhassten Grünen eins auswischen. Ein Beitrag im Deutschlandfunk dieser Tage erklärt: „Wenn gesunde Ernährung zum Feindbild erklärt ...