Petra Göhler, Nürtingen. Zum Artikel Feinstaub: Umweltministerin behält die Oberhand vom 6. März. Ewig hat es gedauert, aber nun reagiert das Umweltministerium doch. Verglichen mit der Schelte, welche die hiesige Automobilindustrie aushalten musste, sind die Reaktionen allerdings extrem zaghaft. Wahrscheinlich nicht zuletzt wegen der erheblichen Mitschuld an der ausgebrochenen Holzofen-Euphorie. Hat man doch blindlings die Werbetrommel für die Holzverbrennung gerührt, ohne die Folgen zu bedenken. Es kann aber nicht sein, dass wir wegen einer Ersparnis von Kohlendioxid, die anders viel effektiver erreicht werden kann, auf Lebensqualität verzichten und mit schweren Gesundheitsrisiken leben müssen.
Gerade in Nürtingen und seiner Umgebung muss sich dringend etwas ändern. Das hat nicht Zeit bis 2015. Meine Kindheit habe ich am Oberrhein verbracht und ich war damals entsetzt darüber, was man dem Fluss im Namen des Wirtschaftwachstums und der Arbeitsplätze angetan hat. Jetzt, 30 Jahre später, sind die Flüsse zum Glück sauberer geworden. Aber die Luft hier ist so miserabel, dass ein Ersatz der stinkenden Kamin- und Kachelöfen durch die damals existierenden Ölzentralheizungen eine wahre Frischluftkur auslösen würde. Während in Stuttgart die Luft vor allem während des Berufsverkehrs nahe der größeren Durchgangsstraßen belastet ist, stinkt es in Nürtingen auch in den Wohngebieten. Besonders abends ist es oft unerträglich, sodass wir meistens nur morgens lüften können und abends weitgehend darauf verzichten müssen.
Für Notfälle, zum Beispiel das Lüften des Bades, haben wir uns spezielle Luftreiniger angeschafft. Angesichts dieses Zustands sind Aussichten einer Besserung erst ab 2015 ein Drama. Die jetzigen Verhältnisse sind unhaltbar. Der Forstminister hat keinen Grund sich zu beschweren, denn die Fakten sind längst bekannt. Statt bei der Verwertung des Rohstoffes Holz endlich auf größere Einheiten zu setzen, die mit entsprechenden Filtern ausgestattet werden könnten, wurstelt man weiter an filterlosen Feuerstellen in Privathaushalten herum.
Wir brauchen keine Führerscheine für Ofenbesitzer und auch keine Ascheschnelltests und Sichtkontrollen durch Schornsteinfeger, sondern standardisierte, auf minimale Schadstoffbelastung optimierte Brennstoffe sowie Heizungsanlagen, die ausschließlich mit diesen Brennstoffen betrieben werden können, und natürlich verbindliche Grenzwerte. Die Hersteller von Pelletsheizungen müssen sich dabei an den gängigen Öl- und Gasheizungen messen lassen und keinesfalls an Kamin- und Kachelöfen. Es darf außerdem nicht sein, dass der Schadstoffausstoß einer Heizung vom Geschick des Betreibers abhängig ist.
Leserbriefe | 12.07.2025 - 05:00
Es tut sich nichts bei der Verteidigungsfähigkeit
Fritz Matthäus, Nürtingen.
Seit Februar 2022 gibt es, nach dem zuvor langjährig verdeckten, nun offenen russischen Angriffskrieg gegen die Ukraine und, nicht immer nur verdeckt, auch auf Deutschland und andere westliche Staaten. Seitdem sind die ...
Leserbriefe | 12.07.2025 - 05:00
Zu viele Krankenkassen
Eberhard Schmid, Aichtal-Grötzingen. Zum Artikel „Krankenversicherung: Warken rechnet mit höheren Beiträgen“ vom 8. Juli.
Wie wäre es denn, wenn man einfach weniger Krankenkassen hätte? 94 Krankenkassen mit den entsprechenden Wasserköpfen sind ...