Leserbriefe

Schwallungen und der Gestank

Olaf Hess, Nürtingen. Zum Artikel „Biogas: Geruchs-Probleme behoben“ vom 12. September. Soll uns jetzt der Umweltminister aus Thüringen von der geplanten Biogasanlage in Nürtingen überzeugen oder beruhigen? Anders kann ich mir den Grund für das von Herrn Gerrmann geführte Interview nicht erklären. Leider überzeugen mich der Bericht und das Interview nicht.

Wer sich wie wir in Schwallungen erkundigt und umgesehen hat, erkennt sofort, dass die Anlage mit der in Nürtingen in vielen Punkten nicht zu vergleichen ist. In Schwallungen steht die Anlage mitten in einem Waldgebiet und ist nicht einsehbar. Außer der Gemeinde Schwallungen mit 2600 Einwohnern ist keine weitere Gemeinde in der nahen Umgebung. 10 000 Einwohner sind aber in Großbettlingen, Roßdorf und Enzenhardt betroffen. In Nürtingen wird bekanntlich ein „Regionaler Grünzug“ auf einer Anhöhe bebaut, bisher war es dort nicht gestattet zu bauen. Wer regelmäßig über die Felder spaziert, kann sich vorstellen warum.

Der Behauptung, dass die Geruchsprobleme behoben sind, widerspreche ich, wir waren am 31. August 2012 um 9.15 Uhr auf dem Firmenparkplatz der Biogasanlage, und der Gestank war bestialisch. Vielleicht lag aber auch wieder nur eine Störung vor. Ich kann nur jeden ermuntern, direkt und ohne Voranmeldung nach Schwallungen zu fahren, um sich selber zu überzeugen. Noch eine Rechenaufgabe zum Schluss: 45 000 Tonnen Speisereste sollen jährlich vergärt werden. Wenn pro Lkw sieben Tonnen davon angeliefert werden, mit wie vielen zusätzlichen An- und Abfahrten haben die Bewohner an den Zulieferstraßen zu rechnen?

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