Leserbriefe

Schlechte Recherche

Daniel V. Geyer, Wolfschlugen. Zum Artikel „Parteijugend will politisieren“ vom 9. Juli. Leider leidet der Artikel unter schlechter Recherche. Es ist schon interessant, dass der Verfasser den Kreisverband der Julis (FDP) und den Regionalverband der Jusos (SPD) mit einem Stadtverband der Jungen Union vergleicht. Dies sind verschiedene Arbeitsebenen und -gebiete. Der Stadtverband der Jungen Union Nürtingen hat 60 Mitglieder und ist damit der mit Abstand größte politische Jugendverband in Nürtingen.

Der Kreisverband der Jungen Union, welcher aus den Verbänden Esslingen, Filder, Filderstadt–Leinfelden-Echterdingen, Kirchheim, Wendlingen und Nürtingen besteht, umfasst knapp 260 Mitglieder, wovon zirka 80 regelmäßig aktiv sind und sich bei Projekten und in die Vorstandsarbeit einbringen. Auch auf Kreisebene ist die Junge Union damit der mitgliederstärkste und aktivste Jugendverband. Durch die Vielzahl von Orts-, Stadt- und Gebietsverbänden wird der gesamte Landkreis Esslingen abgedeckt.

Ebenso bedauerlich wie peinlich ist auch die Tatsache, dass dem Verfasser des Artikels nicht bewusst war, wen er von Seiten der Jungen Union Nürtingen als Interviewpartner am Telefon hatte. Bernd Schwartz ist nicht, wie im Artikel zu lesen, Pressesprecher der JU, sondern seit 2003 Vorsitzender des Stadtverbandes, das Amt des Pressesprechers hat er nie bekleidet. Einzige richtige Information des Absatzes ist das Alter von 22 Jahren. Dieser Fehler wäre durch simple Recherche vermeidbar gewesen! Die Themen, welche für die Junge Union Nürtingen momentan wichtig sind und auch aktiv diskutiert werden, finden leider in dem Artikel keinen Widerhall. Der Nürtinger Stadtverband veranstaltet seit einigen Monaten Diskussionsrunden zum Thema „Politische Grundwerte“ und „Geschichte der Demokratie“ – mit wachsendem Erfolg und steigenden Gästezahlen. Außerdem steht für die Junge Union Nürtingen die lokale Arbeit im Vordergrund. Thematisiert werden das Nürtinger Verkehrskonzept, die Belebung der Innenstadt und die Diskussion um den „Großen Forst“.

Prinzipiell ist die Berichterstattung über die Arbeit von Jugendverbänden begrüßenswert, doch dann sollte auch gewährleistet werden, dass der Artikel nicht einseitig in eine Richtung tendiert, Gleiches mit Gleichem verglichen wird und jeder Verband mit seinen Standpunkten gleichberechtigt dargestellt wird. Dies alles wurde im Bericht „Parteijugend will politisieren“ nicht beachtet.

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