Leserbriefe

Sanierung ohne zu messen war blauäugig

Manfred Münzl, Köngen. Zum Artikel „Harsche Kritik nach Schadstoff-Panne“ vom 25. September. Es war der dilettantische Versuch eines von der Stadt beauftragten Experten, mit irrelevanten Zahlenwerken und eigenwilliger Auslegung von Messergebnissen darzustellen, es bestehe angesichts der gemessenen PCB-Werte kein Anlass zur Beunruhigung. Bei dieser Messung wird die Staubpartikelbelastung der Raumluft erfasst.

Ein Worst Case an einer Schule ist sicher nicht gegeben, wenn nach gründlicher Reinigung in den Ferien wochenlang kein Staub durch Schüler aufgewirbelt wurde und dann die Messungen starten.

Auch nenne ich eine Sanierung ohne nachfolgende Kontrollmessung blauäugig und nachlässig, wenn nicht sogar vorsätzlich. 14 Jahre Untätigkeit bei der wissentlich notwendigen PCB-Sanierung sowie sechs Monate und zwei Amokläufe später noch immer keine funktionierende Lautsprecheranlage sind ein Skandal. Genauso die ignorante Haltung der Stadtverwaltung zu unhaltbaren Zuständen bei Mensa und Turnhalle. Erwähnenswert ist hier nebenbei auch die WC-Anlage der Gartenschule.

Die wichtigste Bemerkung fand ich aber: Drei schwangeren Lehrerinnen ist nicht nur die Arbeit am RBG untersagt, sie dürfen nach den Richtlinien das Gebäude gar nicht mehr betreten! Am Sonntag ist Wahltag. Schwangere Wählerinnen sollten deshalb zur Stimmabgabe ins Wahllokal RBG nur in geeigneter Schutzkleidung gehen oder sich ein anderes Wahllokal aussuchen. Zu Hause bleiben und die Stimme zu verschenken wäre angesichts der haarsträubenden Zustände in unseren Bildungseinrichtungen falsch.

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