Leserbriefe

Neuer Ort für die Discgolfer

Helmut Kuby, Nürtingen. Zum Artikel „Runder Tisch zum Galgenbergpark“ vom 19. März. In der „Geschichte der Stadt Nürtingen“ Bd II auf Seite 223 schreibt Jakob Kocher 1924 über den Galgenberg. Jahrhundertelang war der Ostabhang mit Obstbäumen bepflanzt, ab 1866 wurde trotz des Widerspruchs der Bevölkerung Hopfen gezüchtet und dann wörtlich: „In den Jahren 1908 und 1909 wurde aus dem vorderen Teil eine prächtige, parkartige Anlage – nach dem Plan und unter der Leitung von Berz und Schwede, Stuttgart – gemacht. Heute schon laden die schönen Baumgruppen, die weiten grünen Flächen und die sandigen, bequemen Wege ein zu einem Spaziergang hinauf zu den fünf mächtigen Lindenbäumen mit schönem Blick auf die Stadt und noch weiter hinauf zur Aussichtsplatte, die seit 1905 den Namen Schillerhöhe trägt und mit einer Schillerlinde bepflanzt ist. Ein herrlicher Fernblick auf die Alb vom Staufen bis zum Zollern lohnt die kleine Wanderung.“

So wurde der Park seit Jahrzehnten zum fußläufig erreichbaren Erholungsraum der Kernstadtbewohner. Dass hier ein Stein an Peter Härtling erinnert, ist schön und ein Zeichen, dass man einen Dichter auch leise würdigen kann. 2020 wurde dem kleinen Discgolf-Club vom OB die Nutzung des Park genehmigt. Was sich seitdem um den Park ereignet hat, spricht dafür, dass dieser Genehmigung keine detaillierte Folgenabschätzung vorausgegangen ist. Wie vertragen sich die Bedürfnisse von (normalen) Parkbenutzern mit den sportlichen Aktivitäten der Discgolf-Spieler? Heute ist die Unverträglichkeit dieser unterschiedlichen Ansprüche an den Park durch den Praxis-Test bestätigt. Konsequenz: Der Park bleibt Park, die Golfer finden einen geeigneten Platz.

Mein Vorschlag: Die Hochwiesen, begrenzt durch B 313 und Oberensinger Straße: Unbebaut, Überflutungsraum des Neckars, fünfmal so groß wie der Galgenberg.

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