Eckhard Finckh, Nürtingen. Zum Artikel „Für großzügige Freiräume am Neckar“, vom 19. Januar. Der Gemeinderatsbeschluss zum Grundstücksverkauf für einen Hotelbau dicht am Neckarufer zieht eine Unterschriftensammlung für ein Bürgerbegehren nach sich. Es ist nochmals grundsätzlich zu fragen, was die in Nürtingen lebenden Menschen für Zukunfts-Vorstellungen haben von diesem einmalig schönen Stückchen Erde namens Melchior-Areal, das jetzt unter Wert verkauft werden soll. Radfahrer und Spaziergänger können an der Fischtreppe elementare Natur genießen, mit viel Grün und Bäumen. Der malerische oder „fotogene“ Blick übers Wasser zur Altstadt ist gratis. Die Stadt sollte darauf stolz sein. Ein Stück Kulturerbe. Kultur-Touristen – vielleicht mit einem Buch in der Hand – können Hölderlin-Nachklänge suchen, indem sie diesen Ort des Dichters atmosphärisch erleben. Ein unerträglicher Kontrast: der geplante Hotelklotz ist ein absoluter Fremdkörper in diesem Bereich. Er ein Beispiel für einfallslose, am Computer generierte Null-Architektur, die von Innen – also vom Zimmerbedarf her – geplant wurde. Vom finanziellen Nutzen her. Mit seinen rechtwinkligen Formen ist er so unattraktiv wie langweilig. In einem Gewerbegebiet würde er nicht stören. Aber als Blickfang an exponierter Stelle? Gibt es tatsächlich keine Alternativen zu dem fragwürdigen Gemeinderatsbeschluss?
Alternativen für das Melchior-Areal sind längst schon gedanklich entwickelt, sogar mit viel städtischem Geld. Dabei gilt Gemeinwohl mehr als Investoren-Interesse. Dabei ist Kultur ein größerer Wert als Kommerz. Die erste Alternative war und ist das Ergebnis des Ideenwettbewerbs „Westlicher Neckar“. Warum ist die Lösung mit Punkthäusern an der Neckarstraße und mit Freizeit-Freiraum am Neckarufer einfach in Rathaus-Schubladen verschwunden? Und es gab noch eine großartige Idee: Es ist erst fünf Jahre her, da wurden mit einem renommierten Architekturbüro, mit Arbeitsgruppen und Bürger-Workshop vielversprechende Pläne entwickelt für ein Nürtinger Kunst- und Kulturzentrum auf dieser Fläche. Multifunktionale Räume für Veranstaltungen der Stadt, der Freien Kunstakademie und der sozio-kulturellen Vereine waren vorgesehen. Nürtingen braucht mehr als Stadthalle und Kreuzkirche. Damals, begleitet vom vorbildlichen Engagement von Bürgermeisterin Claudia Grau, waren große Hoffnungen für viele Kulturträger mit dem Projekt entstanden. Warum ist es total in der Versenkung verschwunden? Das ist unglaublich aber wahr.
Übrigens hatte man dabei auch an Gastronomie gedacht, auch für Biertrinker. Und großzügige Freiflächen zum Neckar hin waren geplant. Mit Aufenthaltsqualität der Premiumsklasse.
Leserbriefe | 09.05.2025 - 05:00
ÖPNV wird unattraktiv
Henry Schmidt, Nürtigen-Reudern. Zum Artikel „Linie 166 hält nicht mehr am Schillerplatz“ vom 30. April.
Aus dem Wegfall der Haltestelle Schillerplatz für die Linie 166 folgt, dass das Einkaufen in der Nürtinger Innenstadt bei Busanfahrt aus Reudern ...
Leserbriefe | 09.05.2025 - 05:00
Weshalb Ukrainekrieg?
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Jetzt wissen wir es. Putin und Trump wollen die seltenen Rohstoffe der Ukraine. Es geht dabei um viel Geld. Menschen und Grenzen sind da nur Hindernisse, die man beseitigen muss. Ob wir da Kriegsmaterial liefern sollen, ...