Peter Reinhardt, Neckartenzlingen. Zum Artikel „Für ein solidarisches Europa“ vom 12. September. Da muss man doch einmal fragen: gehört es zu den vielbeschworenen jüdisch-christlichen Werten in Europa, brutalen nationalen Egoismus zu predigen und zu praktizieren? Da melden sich immer wieder Menschen zu Wort, die verlangen, dass wir, wenn es um die derzeitige Flüchtlingsproblematik geht, vorwiegend deutsche Interessen verfolgen. Geht uns das unsagbare Leid in Syrien zum Beispiel wirklich nichts an? Was heißt es denn in der Realität, wenn da zu unserem Schutz „Obergrenzen“ gefordert werden? Heißt das nicht: wir schicken alle, sobald die „Obergrenze“ erreicht ist, zurück in ihre „Heimat“, egal wie es dort aussieht? Verreckt wo ihr wollt – aber mutet uns keinerlei Opfer zu! Dabei sind es doch Menschen wie wir. Welche Werte werden denn da vertreten?
Natürlich können wir nicht alle Armen und Bedrängten der Welt bei uns aufnehmen. Da ist längerfristige, kluge Politik gefragt, gegebenenfalls auch ein gewisses Maß an Härte zum Beispiel bei der Unterscheidung zwischen asylberechtigt und nicht asylberechtigt. Natürlich können unsere Behörden, wenn eine Million Flüchtlinge kommen, nicht alles optimal erledigen, natürlich gibt es mit der Unterbringung und der Registrierung Schwierigkeiten. Wie sollte es anders sein? Diese Probleme müssen vernünftig gelöst werden – und das braucht nun einmal Zeit. Darf jemand aus diesen Defiziten das Versagen unseres politischen Systems ableiten? Das ist doch überaus unangemessen. Und muss man, wenn sich herausstellt, dass unter der einen Million Flüchtlinge zehn oder hundert terroristische oder sonstige Verbrecher sind, „die Flüchtlinge“ fürchten? Als wenn es keine deutschen Verbrecher gäbe.
Unsere Bundeskanzlerin macht vielleicht nicht alles absolut richtig – mag sein –, aber kann jemand das bei der Größe der Probleme überhaupt? Ich bin überzeugt: Deutschland kann noch einiges mehr leisten, als es schon geleistet hat. Es hat schon viel geleistet. Aber alles braucht auch Zeit – und es geht nicht ganz ohne Opfer unsererseits. Klar. Sind die Opfer, die vom reichen Deutschland bisher gebracht wurden, wirklich unzumutbar? Na!
Leserbriefe | 12.07.2025 - 05:00
Es tut sich nichts bei der Verteidigungsfähigkeit
Fritz Matthäus, Nürtingen.
Seit Februar 2022 gibt es, nach dem zuvor langjährig verdeckten, nun offenen russischen Angriffskrieg gegen die Ukraine und, nicht immer nur verdeckt, auch auf Deutschland und andere westliche Staaten. Seitdem sind die ...
Leserbriefe | 12.07.2025 - 05:00
Zu viele Krankenkassen
Eberhard Schmid, Aichtal-Grötzingen. Zum Artikel „Krankenversicherung: Warken rechnet mit höheren Beiträgen“ vom 8. Juli.
Wie wäre es denn, wenn man einfach weniger Krankenkassen hätte? 94 Krankenkassen mit den entsprechenden Wasserköpfen sind ...